Bürger vermuteten illegale Aktion hinter der Fällung
Steglitz. Die Fällung einer Linde an der Lauenburger, Ecke Feuerbachstraße Straße hat Anwohner auf den Plan gerufen. "Wurden bewusst Spuren verwischt, um den Nachweis der Baumgesundheit zu erschweren?", fragten sie sich.
Die Bürger informierten das Umwelt- und Naturschutzamt Steglitz-Zehlendorf sowie die Berliner Woche, weil sie eine illegale Fällung des Bauherrn vermuteten. Auf der ehemaligen Zirkus-Brache am "Stern" der Feuerbachstraße wurde in wenigen Monaten ein Gebäudekomplex mit seniorengerechten Wohnungen hochgezogen. Ausgerechnet vor der Mittelachse des Gebäudes, wenn man es von der Lauenburger Straße aus betrachtet, wurde vor wenigen Wochen die Linde gefällt. Pflanzenökologin Dr. Svenja Busse war verwundert. Konnte sie doch am Baumstumpf keinerlei Fäulnis erkennen. Schädigungen waren der Biologin auch im Vorfeld der Fällung nicht aufgefallen.
Der Baumstumpf wurde inzwischen mit Nägeln bestückt. Sie sollen vermutlich das Eindringen von zellulosezersetzenden Pilzen beschleunigen. Somit war nach regenreichen Wochen schon nach kurzer Zeit nicht mehr erkennbar, wie gesund der gefällte Baum war.
"Die Fällung war legal", sagt Oliver Schruoffeneger, Referent von Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (B90/Grüne) auf Nachfrage der Berliner Woche. "Es gab dafür eine Genehmigung des Natur und Umweltamtes."
Laut Schruoffeneger war bei den Bauarbeiten das Wurzelwerk der Linde zerstört worden, weil sie zu nah an der Fassade des Neubaus stand. "Der Investor durfte den Baum deshalb gegen eine Ausgleichszahlung fällen", so Schruoffeneger. In einigen Jahren hätte der geschädigte Baum aus Sicherheitsgründen ohnehin gefällt werden müssen, so der Referent.
Er bedauerte zugleich, dass das Natur- und Umweltamt nach der Änderung der Berliner Bauordnung nicht mehr an Baugenehmigungsverfahren beteiligt ist.
Michael Kahle / m.k.
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