Gastspiel mit "Pizza Man" im Stadtbad Steglitz
In "Pizza Man" beleuchtet Craviotto den Alptraum prekärer amerikanischer Verhältnisse. Das Stück handelt von einer 2er-WG: Julie und Alice, die eigentlich ein ganz normales Leben in der Endlosschleife leben. Die eine als Dauersingle mit abgebrochenem Studium und ständig wechselnden Jobs, die andere als Langzeit-Geliebte mit festem Einkommen. Das ersehnte Leben für beide wäre aber: Traummann, Karriere, Kinder und Idealgewicht. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Eines Tages wird Alice die Liebe gekündigt, Julie verliert ihren Job. Etwas muss sich ändern, der Frust muss raus! Aus ihrer Frustration wird die Idee geboren, sich an der Männerwelt zu rächen, die für alles Übel verantwortlich scheint. Als sie sich entschließen, eine Pizza zu bestellen und ein Kriegsveteran die Pizza liefert, haben sie endlich ihr Opfer gefunden.
Die amerikanische Autorin Darlene Craviotto spielt geschickt mit Klischees und Moden: Potenzschwierigkeiten, Fast-Food-Kultur und Priestertum. Jeder hat ein Arsenal an Entschuldigungen für das eigene Scheitern parat. Und die Männer sind entweder Machos oder Weicheier - auf jeden Fall schuld an der Misere.
Das freie Theater "Schauspielweiden" realisiert seine Produktionen nur mithilfe von privaten Sponsoren. Die Truppe hat keinen eigenen Aufführungsort. Die Stücke werden oft in Alltagsräume hinein inszeniert - Tiefgaragen, Schalterhallen und Werkshallen. In Berlin nutzen sie das Alte Kesselhaus im Stadtbad Steglitz als Kulisse.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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