Justizsenator Thomas Heilmann löst Michael Braun als Kreisvorsitzenden ab
Der 48-jährige Justizsenator erhielt am Montag, 13. Mai, 93 von 118 Stimmen des Kreisparteitages Steglitz-Zehlendorf. Heilmann hatte Braun bereits vor einem Jahr als Justizsenator beerbt, nachdem der bisherige Kreisvorsitzende wegen mittlerweile geklärter Vorwürfe gegen seine Arbeit als Notar das Amt aufgegeben hatte.Daran, dass die Notarkammer ihn von allen Vorwürfen freisprach, erinnerte Braun noch einmal in seiner Rede. Zu Heilmanns Stellvertretern im Kreis wurden neben dem Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann, dem selber mal Ambitionen für den Chefposten nachgesagt wurden, Cornelia Seibeld, Oliver Friederici und Stephan Standfuß gewählt.
Die Führung des stärksten Berliner Kreisverbandes der Union mit den meisten Prominenten war vor einem halben Jahr in eine Krise geraten. Braun wurde nicht Kandidat für die Bundestagswahl und konnte auch seine Favoritin Edeltraut Töpfer nicht durchsetzen. Wellmanns Anhänger im Südwesten bezeichneten Brauns Kreisvorsitz daraufhin als unhaltbar.
Bei der Neuwahl des Kreisvorstandes konnte Heilmann 85 Prozent der Delegiertenstimmen gewinne. Für Wellmann sprachen sich nur 76 Prozent aus. Bei der Wahl zum Kreisvorsitzenden hatte es allerdings keinen Gegenkandidaten gegeben. So waren die 16 Stimmen gegen Heilmann und die neun Enthaltungen ohne Wirkung.
Braun hatte in seiner Abschiedsrede nach achtjähriger Amtszeit nicht nur seine Erfolge erwähnt - wie die Einigung des nach seiner Darstellung damals zerstrittenen Kreisverbandes. Die CDU sei eine moderne Großstadtpartei, die Wahlen gewinnen könne. Der zeitweilige Justizsenator bat "um Verzeihung, wenn ich über das Ziel hinaus geschossen sein sollte." Er kündigte an, dass er sich als Mitglied des Abgeordnetenhauses um eine Nachnutzung der Dahlemer Museen einsetzen wollte, die dem "kulturellen und historischen Rang der Hauptstadt" angemessen sei.
Der neue Kreisvorsitzende Heilmann will, so kündigte er an, die Grabenkämpfe in der CDU Steglitz-Zehlendorf nach dem Vorbild des Landesvorstandes beenden. Frank Henkel habe aus der demoralisierten CDU der Diepgen- und Landowski-Ära in wenigen Jahren wieder eine schlagkräftige Truppe gemacht. Jeder der elf Ortsverbände der Südwest-CDU soll unabhängig von seiner Stärke mit jeweils zwei Personen im Kreisvorstand vertreten sein.
Die nächsten vier Monate will der neue Kreischef für den erfolgreichen Wahlkampf Einigkeit demonstrieren: Karl-Georg Wellmann, soll den Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf bei der Bundestagswahl wieder direkt gewinnen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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