Polizei und Bezirksamt bremsen Bürgerprojekt aus
Ausgegangen ist die Initiative vom DRK Berlin Süd-West und vom Runden Tisch "Hermann-Ehlers-Platz". Ziel war es, den Platz zwischen Autobahn und Schloßstraße attraktiver zu machen. Bürger, Gewerbetreibende, Streetworker und Jugendliche haben die Pflege übernommen und sorgen mit einer "wandelnden Gießkanne" für regelmäßige Bewässerung. Inzwischen wurden aber immer wieder Pflanzen gestohlen und Müll im Beet entsorgt. Jugendliche sammeln freitags den Müll aus dem Beet, Streetworker haben ein großes Schild mit Infos zur Aktion aufgestellt. Seither seien die Verschmutzungen zurückgegangen.
Die nächste Hürde: Die Polizei hat untersagt, Wasser aus dem Brunnen zum Gießen des Beetes zu entnehmen. "Um das Wasser aus dem öffentlichen Brunnen zu nehmen, bedarf es einer Genehmigung. Die liegt nicht vor", sagt Polizeisprecherin Heidi Vogt.
"Unter diesen Umständen und bei den aktuellen Temperaturen dürften die restlichen Pflanzen bald vertrocknet sein", erklärt das Projekt-Team. "Wir bedauern es sehr, dass es hier so schwierig ist, ein Bürgerprojekt zu begleiten und zum Erfolg zu bringen."
Inzwischen hat der Polizeiabschnitt 45 die "Untersagung" vorübergehend zurückgenommen. Die Polizeibeamten begrüßen grundsätzlich die Initiative der Anrainer. "Es ist eine gute Sache, aber so bürokratisch es auch ist - eine Genehmigung ist notwendig."
Die Polizei hat das Bezirksamt informiert. Es muss über die Genehmigung entscheiden. Die zuständige Stadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) hält den Zierbrunnen als Wasserentnahmestelle für die Pflanzen nicht geeignet. Sie hat der Initiative angeboten, an den Markttagen Wasser aus dem Anschluss auf dem Markt zu entnehmen. Unter diesen Umständen ist das Beet vielleicht zu retten.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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