Rettungshubschrauber Christoph 31 feierte Geburtstag
"Christoph 31" ist Deutschlands am häufigsten alarmierter Rettungshubschrauber. Seit seiner Inbetriebnahme am 13. Oktober 1987 wurde er zu rund 53 000 Einsätzen gerufen, um Erkrankte oder Unfallopfer schnellstens medizinisch zu versorgen. Von Anfang an dabei ist Luise Schnitzer. Die 61-Jährige fliegt als Notärztin regelmäßig mit im ADAC-Helikopter. "Wir sind die ersten Helfer vor Ort und die ersten, die kritische und lebensbedrohliche Situationen der Patienten überbrücken und Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. So schnell hat man als Arzt sonst kein Erfolgserlebnis", sagt sie.
Wie vielen Menschen sie im Laufe der zurückliegenden 25 Jahren schon das Leben gerettet hat, weiß sie nicht zu sagen. "Ich bekomme aber jedes Jahr zu Weihnachten Grußkarten von Menschen, denen ich helfen konnte."
"Christoph 31" ist auch ein Zeitzeuge der besonderen Art: Er flog schon über die Stadt, als diese noch in Ost und West geteilt war. Was abenteuerlich und als großes politisches Wagnis in Zeiten des Kalten Krieges begann, wurde zu einer anhaltenden Erfolgsgeschichte. Nach zähen Verhandlungen hatten die Alliierten schließlich zugestimmt, dass der ADAC in Berlin die Rettungshubschrauber zum Einsatz bringen konnte. Der erste Christoph 31 wurde im Sommer 1987 in Einzelteile zerlegt und per Lkw über die Transitautobahn nach Berlin gefahren. Zunächst durften nur US-amerikanische Piloten den gelben Hubschrauber fliegen. Doch nur zwei Jahre später erlebte Christoph 31 mit seiner Crew den Mauerfall quasi aus der Vogelperspektive.
Heute ist der fliegende Gelbe Engel aus dem Rettungswesen der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken. Die Piloten der ADAC Luftrettung bringen mit dem Helikopter vom Typ EC 135 die Notärzte der Charité und die Luftrettungsassistenten des DRK schneller als jeder Rettungswagen dorthin, wo medizinische Hilfe dringend benötigt wird. Seit 2002 ist Christoph 31 im neu eingerichteten Hangar am Charité Campus Benjamin Franklin zuhause. Von hier startet die Crew täglich von zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu durchschnittlich 2600 Einsätzen pro Jahr in Berlin und Brandenburg.
Notärztin Luise Schnitzer ist gern mit der Hubschrauber-Crew unterwegs. Nie hätte sie Angst oder Zweifel gehabt, in den Helikopter zu steigen. "Die Piloten vermitteln immer das Gefühl großer Sorgfalt und Sicherheit", sagt sie. Allerdings mag sie es gar nicht, wenn bei Windböen der Hubschrauber plötzlich nach unten sackt. Doch dafür können die Piloten ja nichts.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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