Zimmertheater präsentiert Hans-Fallada-Abend
Günter Rüdiger gründete das Zimmertheater vor drei Jahren. Zuvor hatte in der Bornstraße die Erzählbühne "Märchenbrunnen" ihre Spielstätte. Rüdiger brachte Kabarett, Satire und Chanson, literarisches Theater, Erzähltheater und Lesungen sowie Theater für Kinder auf die Bühne. Inzwischen kann er namhafte Künstler bei den vier Vorführungen am Wochenende auf der kleinen Bühne präsentieren. Zur 500. Vorstellung am Freitag, 2. November, gibt das Theater einen Hans-Fallada-Abend. Der Berliner Filmemacher und Drehbuchautor Jörg Gfrörer, der unter anderem den Walraff-Film "Ganz unten" drehte, sowie die langjährige Fallada-Archivarin und Lyrikerin Sabine Lange stellen ihr neues Drehbuch "Die Archivarin" vor. Erzählt wird in einer szenischen Lesung eine Ost-West-Liebesgeschichte im letzten Jahr der DDR.
Im Mittelpunkt stehen Hanna, eine 35-jährige Archivarin, die den Nachlass des Schriftstellers Hans Fallada betreut und ein junger Literaturwissenschaftler aus den USA, der Material für seine Doktorarbeit sucht. Bei dem Versuch, ein Fallada-Tagebuch in den Westen zu schmuggeln, geraten die Liebenden ins Visier der Stasi.
Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist dem Roman "Schlüsselbund" von Sabine Lange und ihren Tagebuchaufzeichnungen entnommen. Der Abend wird gestaltet von Tanja Arenberg, Markus Riexinger und Jörg Gfrörer.
Der Regisseur und Autor Regisseur Jörg Gförer kehrt am Freitag in seine alte Heimat zurück. "Ich habe 35 Jahre in Steglitz gewohnt, bevor ich nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen bin", sagt er. Gförer hat für Film und Fernsehen gearbeitet. Die Arbeit auf der "Mini-Bühne" ist eine neue Erfahrung für ihn. "Es ist eine sehr intime Atmosphäre und für mich als Autor sehr schön, einige Szenen des Drehbuchs schon jetzt zum Leben zu erwecken. Das erleben wir sonst erst, wenn der Film fertig ist", sagt Gfrörer.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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