Anträge auf Akteneinsicht zum Tempelhofer Feld sollen Behörde Beine machen
Unter www.BUND-Berlin.de/tempelhof ist ein Musterantrag zur Akteneinsicht gemäß dem Informationsfreiheits- und dem Umweltinformationsgesetz anzuklicken. Durch zahlreiche Anfragen zur Akteneinsicht soll die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt dazu "motiviert" werden, "endlich die Planungsunterlagen im Internet zu veröffentlichen", erklärt Tilmann Heuser, BUND-Landesgeschäftsführer, die Aktion und fügt hinzu, dass die Verwaltung dazu bisher nicht bereit sei und stattdessen bereits Wasserbecken, Landform und Rundweg als "nachhaltiges Regenwassermanagement" und naturschutzfachliche Aufwertung des Tempelhofer Feldes vermarkte. Heuser: "Wir kommen gemeinsam mit den anderen Berliner Naturschutzverbänden nach intensiver Befassung mit den Planungsunterlagen zu einer gegenteiligen Einschätzung." In ihrer Stellungnahme stellen die Naturschutzverbände unter anderem fest, dass das drei Hektar große und etwa elf Millionen Euro teure Wasserbecken gegenüber einer deutlich günstigeren Versickerungsfläche für die Oberflächenabflüsse von Flughafendach und Vorfeld keinen ökologischen Zusatznutzen habe. Die Naturschützer beklagen, dass statt das über den im März von Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) vorgelegten Masterplan ergebnisoffen und transparent diskutiert wird, Ende September lediglich die nach Baugesetzbuch vorgeschriebene frühzeitige Bürgerbeteiligung für zwei einzelne Baufelder gestartet worden sei. Die notwendige Überarbeitung des Flächennutzungsplans liege hingegen seit 2009 auf Eis. Deshalb fordert der BUND das Abgeordnetenhaus auf, "die Mittel für die Realisierung der umstrittenen, 20 Millionen Euro teuren Planung zu sperren, bis eine öffentliche Diskussion über Sinn und Ausgestaltung des Vorhabens abgeschlossen sei". Der BUND fordert die Berliner Bevölkerung auch dazu auf, das gerade am Start befindliche Volksbegehren der Initiative "100% Tempelhofer Feld" zu unterstützen.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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