Tempelhof-Schöneberg. Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals haben 13 Kunststudenten der Universität der Künste (UdK) in Kooperation mit dem Museum Tempelhof-Schöneberg den Schwerbelastungskörper an der General-Pape-Straße Ecke Loewenhardtdamm zum Thema gemacht und eine Ausstellung organisiert.
"Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale" lautet das Motto des Tages des offenen Denkmals am 8. September. "Wie kaum ein anderes Monument entspricht der sogenannte Schwerbelastungskörper diesem Motto", meinen die Studenten. Sie studieren am Institut für Kunst im Kontext an der UdK beziehungsweise Historische Urbanistik an der TU Berlin und präsentieren die Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Bauwerk. Aus zehn Herkunftsländern kommend, richten sie den Blick auf die aktuelle stadträumliche Umgebung, die materielle Beschaffenheit und die symbolischen Deutungen des Bauwerks und darauf, wie es von Anwohnern und Besuchern wahrgenommen und verstanden wird. Der gewaltige, 12 650 Tonnen wiegende, 14 Meter hohe und über 18 Meter tief in die Erde reichende Betonklotz mit 21 Meter Durchmesser in Nähe des Bahnhofs Südkreuz, direkt an der Ortsteilgrenze zwischen Tempelhof und Schöneberg, gilt als eines der wenigen sichtbaren Zeugnisse der größenwahnsinnigen Stadtplanung der Nationalsozialisten und mithin als mahnendes Relikt. Das Bauwerk wurde 1941 errichtet, um die Tragfähigkeit des märkischen Bodens zu testen. Wären die Planungen für die Reichshauptstadt "Germania" in die Tat umgesetzt worden, wären alle baulichen Dimensionen Berlins gesprengt und die Stadt in drastischer Weise verändert worden. Seit 1995 steht das einmalige und ursprünglich nur auf eine Bestandsdauer von 20 Wochen angelegte Ingenieurbauwerk unter Denkmalschutz.
Die aktuelle Ausstellung unter der Überschrift "Unbequemes Denkmal" wird am 7. September um 15 Uhr vor Ort an der General-Pape-Straße 60 eröffnet und ist anschließend bis zum 13. Oktober jeweils von Dienstag bis Sonnabend von 10 bis 18 Uhr, Sonntag von 13 bis 16 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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