Tempelhof-Schöneberg. In jedem Jahr vergibt der Bezirk Verdienstmedaillen an Mitbürger, die sich durch herausragendes freiwilliges Engagement auszeichnen. Ende November wurden wieder acht gute Geister geehrt.
Magrit Knapp sagt, sie habe "nicht wirklich geglaubt, dass es klappt". Und meint damit die Auszeichnung, die ihr das Bezirksamt für ihr Engagement verlieh. Sie ist eine der acht Bürger, die Ende November die Verdienstmedaille erhielten. Um die Auszeichnung zu bekommen, muss man vorgeschlagen werden. Und vor allem: sich um sein Umfeld, seine Nachbarn oder sonstige Mitmenschen kümmern. Man muss eine "Macherin" sein, wie sich Knapp selbst bezeichnet. Erhalten hat sie die Ehrung vor allem für die Initiativen, die sie rund um das von ihr und ihrer Familie gegründete "Friedenau Netzwerk" gestartet hat. Der Zusammenschluss bringt nicht nur die Friedenauer Nachbarschaft - im Internet sowie im wahren Leben - miteinander ins Gespräch, sondern erzielt auch sichtbare Ergebnisse. So den Friedenauer "Engelmarkt", der in diesem Jahr zum sechsten Mal auf dem Breslauer Platz stattgefunden hat. Rund um den Weihnachtsbaum, der ebenfalls Magrit Knapp zu verdanken ist. Vor sechs Jahren hat sie das erste Mal dafür gesorgt, dass eine Tanne dort steht. Im Jahr darauf hat sie sogar Spendengelder für einen unterirdischen Aufsteller zusammenbekommen.
Das "Netzwerk Friedenau" veranstaltet zudem regelmäßig den Aktionstag "Friedenau räumt auf - mach mit!", bei dem die Nachbarschaft gemeinsam den Kiez vom Müll befreit. "Das alles würde nicht funktionieren, wenn nicht meine Familie mitmachen würde", so die 71-Jährige. Ihr Mann Jürgen macht mit in der Leitung des Netzwerks, Tochter Silke hält die Homepage www.friedenau-netzwerk.de in Schuss. Und auch sonst findet sie immer Hilfe für ihre Aktionen. "Die Friedenauer haben vielleicht ein besonderes Kiezbewusstsein. Und lassen sich deshalb leicht erwärmen."
Die Auszeichnung ging auch an Rainer Egermann, der sich im TSV Marienfelde 1980 engagiert sowie an Wolfgang Lange von den BSC Kickers 1900. Christa Tuchlinsky kümmert sich um Senioren in ihrer Nachbarschaft, Manfred Beck engagiert sich in der Bürgerinitiative Lichtenrade-Dresdner Bahn. Helmut Fürtsmann hat den Preis für seine Tätigkeit beim Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum Marienfelde-Süd bekommen und Renate Glock für ihr Engagement beim Ambulanten Kinderhospiz "Berliner Herz". Barbara Greuer engagiert sich im Nachbarschaftsheim Schöneberg.
Ralf Liptau / flip
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