Brücke soll nach Hatun Sürücü benannt werden
Hatun Sürücü war eine junge, alleinerziehende Berlinerin mit kurdischen Wurzeln, die sich mit ihren kleinen Sohn aus einer Zwangsehe befreit hatte. Dafür, und weil sie ein von den Vorstellungen der Familie abweichendes Leben nach westlichen Maßstäben führen wollte, wurde sie vor acht Jahren, am 7. Februar 2005, an einer Bushaltestelle in der Oberlandstraße von ihrem eigenen Bruder aus nächster Nähe erschossen. Die Ermordung der jungen Mutter auf offener Straße hat eine breite gesellschaftliche und politische Debatte über Zwangsverheiratung und sogenannte "Ehrverbrechen" ausgelöst.Mit der Fertigstellung der Brücke in der Nähe des Tatortes ist zwar nicht vor 2016 zu rechnen. Aber: "Es scheint erstrebenswert, so früh wie möglich den Wunsch der Bezirksverordnetenversammlung nach einer Benennung nach Hatun Sürücü zu formulieren", so die Antragsteller. Zudem "würde mit der Namensgebung dem Wunsch zahlreicher Freunde von Hatun Sürücü und verschiedener Initiativen Rechnung getragen, die eine bleibende Erinnerung an Hatun Sürücü fordern", heißt es unter anderem in dem Antrag.
Wie berichtet, soll das neue, am südlichen Rand des ehemaligen Flugfeldes geplante Gewerbegebiet mit dem bestehenden Gewerbegebiet am Teltowkanal verbunden beziehungsweise über eine neue Verbindungsstraße von der Oberlandstraße aus erschlossen werden. Die Fläche für die neue Straßenführung befindet sich neben den alten Union-Filmstudios direkt gegenüber von Gillette an der Oberlandstraße, nur wenige Meter von der Autobahn A 100 entfernt. Und weil die Bahntrasse (S-Bahn und elektrifizierte Fernbahn) als bislang unüberwindbare Trennlinie zwischen Oberlandstraße und Tempelhofer Feld verläuft, muss die neue Verbindungsstraße zum großen Teil als Brücke über den Schienenstrang gebaut werden.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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