BUND und Bezirksamt bitten Anwohner, zu gießen
Für die Pflege der Grünanlagen sowie für die Instandhaltung des sogenannten Straßenbegleitgrüns (beispielsweise Rasen und Blumen auf Mittelstreifen oder Sträucher am Straßenrand) sind die Bezirke zuständig. In Tempelhof-Schöneberg kümmern sich im Auftrag des Bezirksamts regelmäßig private Garten- und Landschaftsbaufirmen um die Bewässerung von vor allem neu gepflanzten Bäumen. Allerdings nur in den ersten drei Jahren - bis die Wurzeln eine gewisse Tiefe haben und der Stamm einen bestimmten Umfang hat. Um das Überleben der Jungbäume zu sichern, wurden sie in den letzten Wochen und Tagen von Mitarbeitern des Natur- und Grünflächenamts zusätzlich bewässert. Ältere Bäume bleiben dagegen in der Regel auch bei größter Hitze durstig und vertrocknen oder tragen Schäden davon. Vor allem viele Straßenbäume zeigen erste Symptome. "Wenn Bäume an Trockenheit leiden, werfen sie Blätter ab, die Wipfel werden dann dünner", erklärt Christian Hönig vom BUND.
"Wir haben im Bezirk rund 188 Hektar Grünanlagen und über 60 Hektar Straßenbegleitgrün zu versorgen", so der zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU).
Regelmäßig, außer im Winter natürlich, werden eigentlich nur bezirkliche "Schmuckflächen wie zum Beispiel der Platz der Luftbrücke, der Volkspark Mariendorf oder der Viktoria-Luise-Platz" bewässert, sagt der Stadtrat. Mehr kann der Bezirk anscheinend nicht leisten. Dieser Tage werden voraussichtlich schon allein die Mehrkosten durch das zusätzliche Gießen die Bezirkskasse strapazieren. "Das wird die Wasserrechnung zeigen", so Krüger. BUND und Bezirksamt rufen Anwohner und Bürger dazu auf, bei Trockenheit beim Gießen zu helfen. Viele Berliner sind inzwischen schon allein auf diese Idee gekommen und bewässern Bäume in ihrer Umgebung. Zum Beispiel Helmut Bade aus Alt-Lichtenrade. Der Rentner trägt seinen Teil mit Gießkanne und einem Reservekanister dazu bei. Zu Bäumen beziehungsweise ihrem Holz hat er sowieso eine besondere Art Affinität. "Ich bin gelernter Zimmermann und habe mein ganzes Berufsleben damit zu tun gehabt", so der engagierte Nachbar zur Berliner Woche.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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