CDU-Fraktion fordert Kurse für Schüler in Selbstverteidigung
Diese Forderung der CDU-Fraktion wird voraussichtlich die heutige BVV im Rathaus Schöneberg beschäftigen. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 17 Uhr. Als Grundlage für den BVV-Antrag wird die polizeiliche Kriminalstatistik Berlin 2011 ins politische Spiel gebracht. Die Statistik zeigt zwar auf, dass an den Schulen in Tempelhof-Schöneberg im Schuljahr 2010/2011 ein leichter Rückgang an Rohheitsdelikten (Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung, Raub) zu verzeichnen ist, jedoch "immerhin noch 103 Rohheitsdelikte" von der Polizei an den Schulen im Bezirk registriert wurden. Das nun von den Christdemokraten propagierte Gegenmittel: "Um die Anzahl der Rohheitsdelikte an Schulen zu verringern, können Selbstverteidigungskurse für Schüler eine geeignete Maßnahme sein. Bereits das Auftreten einer Person kann bereits verhindern, dass es nicht zum Opfer einer gewalttätigen Auseinandersetzung oder einer Bedrohung wird", meinen die Antragsteller und beziehen sich dabei auf eine Darstellung im Konzept des Berliner Ju-Jutsu Verbandes zur Gewaltprävention an Schulen aus dem Jahr 2007. Danach sollte ein Selbstverteidigungskurs als "Ergänzung zu den bereits teilweise existierenden Anti-Gewalt-Seminaren" an den Schulen gesehen werden.
Wird der Antrag angenommen, muss das Bezirksamt demnächst die Grund- und Oberschulen im Bezirk befragen, ob und inwieweit ein Interesse besteht, Selbstverteidigungskurse für Schüler in ihr Ganztagsangebot mit aufzunehmen. Wenn die Schulen ihren konkreten Bedarf mitgeteilt haben, soll das Bezirksamt den Bezirkssportbund und die Kampfsportvereine im Bezirk darüber informieren, damit diese ein entsprechendes Kursangebot entwickeln können.
Neben dem Kampf gegen Gewalt, wird auch noch an Lobbyarbeit gedacht: "Letztlich sind die schulischen Selbstverteidigungskurse der Vereine eine gute Möglichkeit, um auf ihr sportliches Angebot aufmerksam zu machen", heißt es unter anderem in dem Antrag.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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