Finanzielle Förderung für HIV-Tests bei der Berliner Aids-Hilfe läuft aus
In den ersten 15 Monaten nach Projektbeginn im September 2011 haben die Mitarbeiter bei der Aids-Hilfe und bei den Vereinen Fixpunkt, Pluspunkt und Mann-O-Meter 4000 Tests durchgeführt. "Dabei haben wir berlinweit jede zehnte HIV-Infektion diagnostiziert", sagt Ute Hiller von der Aids-Hilfe. Das ist nicht eigentlich ein Grund zur Freude, zeigt aber, wie gut das Projekt angenommen wurde. "Um möglichst viele Menschen zu erreichen, braucht man möglichst unterschiedliche Testangebote", ist Hiller überzeugt. Das anonyme Angebot werde beispielsweise von Männern wahrgenommen, die ihrem Hausarzt nicht sagen wollen, dass sie Sex mit anderen Männern haben. "Viele haben auch Angst, dass ein positives Testergebnis gleich bei der Krankenkasse aktenkundig wird", erklärt Hiller. Die Tests nutzen auch Menschen mit Migrationshintergrund. Sie machen knapp ein Drittel der Besucher aus.
Der Politik sei fraktionsübergreifend durchaus bewusst, wie wichtig das Angebot sei. "Jetzt muss sich diese Wertschätzung nur noch in Geld ausdrücken", sagt Hiller. Denn wenn die Lottoförderung zum Ende des Jahres ausläuft, muss das Geld aus einem anderen Topf fließen. Die Aids-Hilfe fordert eine dauerhafte Finanzierung durch den Landeshaushalt. "Das Ganze ist relativ kostenintensiv, das kann man nicht über Spenden abdecken", sagt Hiller. Die Bezirksverordnetenversammlung hat sie bereits hinter sich. Die Verordneten von CDU, SPD und Grünen haben in ihre September-Sitzung einen gemeinsamen Antrag eingebracht, wonach sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen für eine dauerhafte finanzielle Sicherung einsetzen soll.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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