Tempelhof. Vergangene Woche berichteten wir über die Kritik vom Bund für Umwelt und Naturschutz am Prozess für die Gestaltung des Tempelhofer Feldes. Jetzt schlägt der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) zurück.
Der BUND kritisiert vor allem, dass es nicht genug Bürgerbeteiligung für die Parklandschaft gibt. Nach BDLA-Angaben hat dagegen von 2009 bis 2011 "eine umfangreiche, mehrstufige Bürgerbeteiligung stattgefunden", wobei insgesamt "über 10 000 Menschen ihre Meinung eingebracht" haben. Davon sollen sich 90 Prozent "vor, während und nach dem Verfahren Wasserelemente" und 60 Prozent "sogar einen großen Badesee" gewünscht haben. "Ebenso wünschten sie sich mehr Bäume und Schatten, kleinteiligere Wege, Bänke, Geländebewegung, Gastronomie und ähnliches, ebenfalls in sehr hohen Prozentzahlen. Die Berücksichtigung all dieser Wünsche hat die Jury unter Einbeziehung von Naturschutzexperten in dem prämierten Entwurf am besten gelöst gesehen. Er steht am Ende eines zweistufigen Vorgehens, mit zwischengeschalteter Bürgerbeteiligung, sodass Gelegenheit war, auf die Entwürfe der engeren Wahl Einfluss zu nehmen", erklärt Axel Klapka, Vorsitzender der BDLA-Landesgruppe Berlin/Brandenburg und betont, dass im Vorfeld "zahlreiche Gutachten zum Umgang mit dem Regenwasser, dem Klima und anderen wichtigen Aspekten erstellt" wurden.Insgesamt meinen die Landschaftsarchitekten, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Vorstellungen des BUND offenbar nicht teilt und sich viel mehr "eine nutzbare Parklandschaft, die selbstverständlich auch die wichtigen Aspekte des Naturschutzes berücksichtigt", wünscht. Axel Klapka: "Insbesondere teilt die Bevölkerung offenbar nicht die Auffassung, dass auf dem Tempelhofer Feld der Naturschutz weitgehend Vorrang vor der Erholung haben sollte."
Dass viele Bürger das Wasserbecken beziehungsweise den Entwurf überhaupt ablehnen, hält der BDLA für eine "nicht nachvollziehbare und nicht belegte Behauptung".
Die gesamte BDLA-Stellungnahme zur BUND-Kritik ist im Internet unter www.tempelhoferfreiheit.de/ nachzulesen.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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