Reihe "CrossKultur" geht in die vierte Runde
Zwischen dem Tag der Toleranz am 16. November und dem Internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember stehen kulturelle Angebote, Fachtagungen, und Diskussionen auf dem Programm. Durchgeführt werden die Veranstaltungen von ganz unterschiedlichen Akteuren in den Kiezen, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie von Kulturschaffenden. "Dabei geht es nicht um Folklore oder Ethnisierung", stellt Integrationsbeauftragte Gabriele Gün Tank klar. "Wir wollen keine Kulturen vorführen, sondern das Leben im Bezirk spiegeln." Ähnlich argumentiert die Fachbereichsleiterin für Kunst, Kultur und Museen, Petra Zwaka: "Wohl kaum eine Kultur- und Bildungseinrichtung kommt heute mehr an der Frage vorbei, wie sie sich interkulturell öffnen und neue Publikumsstrategien entwickeln kann. Interkultur muss als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung verstanden werden."
Thematisiert wird bei der "CrossKultur" in diesem Jahr auch, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt - so der Ankündigungstext - "auf dem Prüfstand" stehe. Ein Jahr nach dem Auffliegen der NSU-Mordserie werden sich einige Veranstaltungen intensiver mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen. "Wenn man über Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft spricht, folgen oft reflexartig Beschwichtigungsfloskeln oder es wird versucht, über Integration zu debattieren. Aber Rassismen sind längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen", beklagt Gün Tank. Ein Thema wird deshalb auch der Überfall auf den Rabbiner Daniel Alter im August in Friedenau sein.
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) lobt die Reihe als "ausgewogenes Konzept von professionellen Beiträgen überregional bekannter Künstler und Beiträgen aus dem Alltagsleben vor Ort". Der Bezug zum Kiez soll auch dazu dienen, die Menschen aus ihren Stuben zu locken. "Wir machen die Programmpunkte an unterschiedlichen Orten, damit die Leute den Bezirk besser kennenlernen können", sagt die Integrationsbeauftragte. "Vielleicht kann man so den einen oder anderen dazu motivieren, auch in Zukunft mehr soziale Angebote wahrzunehmen."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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