Eine Architekturikone feiert Jubiläum
Das Sony Center wird 20 Jahre alt

Der Blickfang des Sony-Centers, die spektakuläre Dachkonstruktion einmal von unten. | Foto: Oxford Properties
  • Der Blickfang des Sony-Centers, die spektakuläre Dachkonstruktion einmal von unten.
  • Foto: Oxford Properties
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Eine Ikone Berliner Architektur und ein Tourismusmagnet mit jährlich 7,1 Millionen Besuchern feiert Jubiläum. Vor zwanzig Jahren wurde das Sony-Center am Potsdamer Platz eröffnet.

Errichtet wurde der Komplex 1995 bis 2000 auf dem früheren Todesstreifen der Berliner Mauer von dem Unterhaltungs- und Elektronikkonzern Sony, der dort seine Europa-Zentrale beziehen wollte. Heute sind unter anderen die Deutsche Bahn, Sanofi, Facebook und WeWork die Hauptmieter des Sony Centers.

Wie beim benachbarten Grundstück von Daimler-Benz lag auch auf diesem 26 500 Quadratmeter großen, dreieckigen Areal die Bebauung in der Hand eines einzigen Großinvestors. Die damalige Investitionssumme wird auf 750 Millionen D-Mark geschätzt.

Architekt des Sony Centers ist der heute 80-jährige Deutsch-Amerikaner Helmut Jahn (Flughafen München, „Handtuchhaus“ am Adenauerplatz). Er gewann den 1991 veranstalteten Wettbewerb. Jahns Entwurf, dessen Markenzeichen viel Glas, geschwungene Formen, keilartige Auskragungen und angeschrägte Kanten sind, gruppiert auf dem Areal einzelne Gebäude. Sie lassen breite Zwischenräume für den Zugang zum Herz des Sony Centers, dem 75 Meter weiten Innenplatz. Ihn überspannt das charakteristische zeltartige Dach. Es besteht aus aufgefächerten Sonnenschutzelementen. Sie ruhen auf einer Kabelkonstruktion, die sich konisch verjüngt.

„Mir war immer wichtig, dass meine Architektur zeitlos ist. Denn für mich bemisst sich der Wert eines Gebäudes letztlich in seiner langfristigen Nutzung. Insofern ist das Sony Center ein wertvolles Gebäude“, sagt Architekt Helmut Jahn heute.

Mehrfach den Besitzer gewechselt

Markant steht am Potsdamer Platz der Büroturm, der „Bahntower“, mit 26 Obergeschossen. Der Bau an der Potsdamer Straße beherbergt die Deutsche Kinemathek, die deutsche Tochter des französischen Pharmakonzerns Sanofi und das Legoland Discovery Centre Berlin. Das Eckgebäude am Kemperplatz nahm ursprünglich die Sony-Europazentrale auf. An der Bellevuestraße wurde die Fassade des denkmalgeschützten ehemaligen Grand Hotels Esplanade in einen Wohnkomplex integriert. Bis zum 31. Dezember 2019 befand sich im Untergeschoss des Sony Centers ein Imax und ein von CineStar betriebenes Multiplex-Kino mit zehn Sälen. Nach zwei Jahrzehnten lief der Mietvertrag aus. Beide Einrichtungen wurden daraufhin geschlossen.

Das Sony Center wechselte mehrfach den Eigentümer. Im April 2008 wurde der Komplex über Kredite finanziert an eine deutsch-amerikanische Investorengruppe um Morgan Stanley verkauft. Diese veräußerte das Sony Center zwei Jahre später für rund 570 Millionen Euro an den südkoreanischen staatlichen Pensionsfonds National Pension Service. Heute gehört das Sony Center der kanadischen Immobiliengesellschaft Oxford Properties, einer Tochter des staatlichen Pensionsfonds für kommunale Angestellte der Provinz Ontario, und der New Yorker Investmentgesellschaft Madison International Realty. Der Kaufpreis lag bei 1,1 Milliarden Euro.

Oxford Properties plant, in den kommenden Jahren in das Sony Center zu investieren. „Wir möchten das Sony Center zur attraktivsten Immobilie Deutschlands machen, die alle Anforderungen der modernen Arbeitswelt erfüllt und für internationale Talente, innovative Unternehmen, Berliner und andere neugierige Besucher gleichermaßen anziehend ist“, erklärt Abigail Shapiro. Genauere Angaben macht die Deutschlandchefin von Oxford Properties noch nicht. Doch die Zustimmung des Center-Schöpfers hat sie: „Auch eine gut genutzte Immobilie muss sich entwickeln und an veränderte Bedürfnisse anpassen“, so Helmut Jahn. „Das umfasst neben der neuen Arbeitswelt auch Bereiche wie Gastronomie, Kunst oder Kultur. Ich höre daher nie auf, über die mögliche Weiterentwicklung meiner Architektur nachzudenken – das gilt auch für das Sony Center.“

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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