Botschafterin einer Region: Das Ibero-Amerikanische Institut ist 85 Jahre alt geworden
Tiergarten. Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) der Stiftung Preußischer Kulturbesitz feiert sein 85-jähriges Bestehen.
„Eine wahre Kulturbotschaft einer ganzen Region“, sagt Stiftungspräsident Hermann Parzinger über das Informations-, Forschungs- und Kulturzentrum zu Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal in der Potsdamer Straße 37. „Die Geschichte des IAI ist immer auch eine Geschichte der wissenschaftlichen Neugier gewesen. Heute ist dieses Institut ein vitales und hoch anerkanntes Zentrum des ibero-amerikanischen Kulturraums“, ergänzt Parzinger.
Bücher, Landkarten, Tonträger
Das IAI beherbergt die größte europäische Spezialbibliothek zum ibero-amerikanischen Kulturraum. Die Bestände umfassen neben Monografien und Zeitschriften auch Nachlässe, Landkarten, Fotografien, Tonträger, Archive von Institutionen und weitere für die Forschung wertvolle Quellen. Jedes Jahr besuchen bis zu 60 Gastwissenschaftler aus der aller Welt das Institut. Und das Institut führt selbst sozial- und geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte durch und organisiert jedes Jahr rund 80 Veranstaltungen zu Wissenschaft und Kultur.
Aus Anlass des Jubiläums zeigt das Institut mit seiner Direktorin Barbara Göbel die Ausstellung „Ganoven, Gauchos und Gesänge. Die Biblioteca criolla: eine Geschichte des Sammelns und Forschens“, eine weltweit einzigartige Sammlung zur argentinischen Populärkultur. Die „Biblioteca Criolla“ beruht auf der wissenschaftlichen Sammelleidenschaft von Robert Lehmann-Nitsche (1872-1938). Der Mediziner und Naturwissenschaftler war während der Jahrhundertwende in Argentinien als leitender Museumsangestellter und Universitätsprofessor tätig. Lehmann-Nitsche trug zu vielen Themen populärliterarische Heftchen zusammen, beobachtete und dokumentierte den Alltag und die Volkskultur der Argentinier. Im Ibero-Amerikanischen Institut befindet sich der größte Teil seines Nachlasses. Dieser wurde, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), zwischen 2007 und 2009 erschlossen und so der Forschung zugänglich gemacht. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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