Gedenkstätte eröffnet neue Dauerausstellung
Auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern und in 18 Themenbereiche untergliedert, vermittelt die neue Dauerausstellung "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" auf Texttafeln, mit Fotos, Dokumenten und Filmen Lebensgeschichten, Motive, Ziele und Schicksale von Menschen im Widerstand gegen Hitler. Und das in ihrer ganzen Vielfalt und Widersprüchlichkeit. "Wir zeigen alle, die zum Widerstand gehört haben", erläutert der Politikwissenschaftler Johannes Tuchel, neben dem Historiker Peter Steinbach Leiter der Gedenkstätte in der Stauffenbergstraße 13-14. Dazu gehören auch Georg Elser, die Rote Kapelle und die Sinti und Roma, die am 16. Mai 1944 in Auschwitz-Birkenau den Aufstand wagten. Zwei Besucherreaktionen auf die Ausstellung habe es immer gegeben, so Johannes Tuchel: zu viel beziehungsweise zu wenig Stoff. Die Gedenkstätte wagt nun den Spagat, indem sie in einem "Baukastensystem" das anbietet, was der Besucher zum Thema sehen möchte. "Die katholische Gruppe aus Altötting hat eben ein anderes Interesse am Thema als eine Berliner Schulklasse oder eine Gewerkschaftsgruppe", sagt Tuchel. "Wir sind eine Ausstellung und keine Enzyklopädie."
Zu jedem der 18 Themenbereiche gibt es eine kurze, vertiefende Broschüre. Zur Eröffnung sind sechs fertig gestellt worden. Bis Jahresende sollen alle vorliegen. Die Dauerausstellung ist barrierefrei. Sie wird durch einen Audioguide in sieben europäischen Sprachen und durch eine Videoführung in deutscher Gebärdensprache ergänzt. Sonderausstellungen und Veranstaltungen runden das Angebot ab. Die Gesamtkosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro für Um- und Neugestaltung der Räume und der Ausstellung nach Plänen des Ulmer Architekten Georg Engels und der Berliner Architektin Ursula Wilms teilen sich der Bund und das Land Berlin.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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