Spandauer Fotokünstlerinnen stellen aus
Im fahlen Licht des Ungewissen

Magda Hueckel verschmilzt mit der Natur. Dagegen bleiben die Fotogramme von Georgia Krawiec schemenhaft.  | Foto: Magda Hueckel/Georgia Krawiec
  • Magda Hueckel verschmilzt mit der Natur. Dagegen bleiben die Fotogramme von Georgia Krawiec schemenhaft.
  • Foto: Magda Hueckel/Georgia Krawiec
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Georgia Krawiec „Be-licht-ung-en“ haben die Fotokünstlerinnen Magda Hueckel und Georgia Krawiec ihre aktuelle Ausstellung genannt. Die eine „belichtet“ ihr nacktes Ich, die andere bleibt im fahlen Licht des Ungewissen.

Die zwei Künstlerinnen stammen aus Polen. Magda Hueckel lebt in Warschau, die andere, Georgia Krawiec, wohnt in Berlin und hat ihr Atelier im Gerd-Steinmöller-Künstlerhaus auf der Zitadelle Spandau. In ihrer gemeinsamen Ausstellung „Be-licht-ung-en“ begegnen sich die beiden Fotokünstlerinnen nun auf recht kontrastive Weise.

Magda Hueckel rückt ihren eigenen, nackten Körper als Nukleus ins Zentrum ihres Projektes, das sie „Rytuale/Integration“ genannt hat. Ihre geheimnisvolle „Be-Lichtung“ des eigenen Ichs ist fotografisch umschlossen von Blättern, Gras und Wald. Teils schemenhaft und in ihren Konturen häufig nur erahnbar, scheint sich die Protagonistin auf ihren Bildern gänzlich mit der Natur zu vereinen. Der Betrachter changiert dabei irgendwo zwischen verstörendem Naturerlebnis und morbidem Erschaudern. Tatsächlich setzt sich Magda Hueckel in ihren Fotografien mit der Vergänglichkeit auseinander. Das Erleben von Krankheit und der Versuch, diese zu akzeptieren und zu überwinden, ist ihr zentrales Motiv.

Georgia Krawiec verhaftet dagegen sowohl formal als auch inhaltlich im fahlen Licht des Ungewissen. Man muss sich schon intensiv in ihre lichtüberflutete Fotogramme von „Projekt 8 Monate, 3 Wochen, 5 Tage“ hineinversetzen, um auf Bekanntes oder zumindest Erahnbares zu stoßen. „Wer sich darauf einlässt, dessen Blick wandert durch ein konzentrisch angeordnetes Dickicht von Blättern, entlang feiner Blattäderchen und Ästchen und läuft schließlich zentral auf einen geheimnisvollen Nukleus zu“, beschreibt Georgia Krawiec ihre Arbeit. Die lässt den Betrachter durch seine Unfassbarkeit bewusst mit mehr Fragen als Antworten zurück.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. November in der Galerie „ep-contemporary“ an der Pohlstraße 71 in Tiergarten zu sehen. Öffnungszeiten: donnerstags und freitags von 15 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 14 bis 18 Uhr.

Magda Hueckel und Georgia Krawiec sind am 26. Oktober von 14 bis 18 Uhr anwesend. Um 16 Uhr gibt es ein Künstlergespräch. Georgia Krawiec ist dann nochmal am 9. und 16. November, ebenfalls von 14 bis 18 Uhr vor Ort.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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