Mit dem Heimatverein Tiergarten durch den Englischen Garten
Das 1742 zum "Lustpark" umgestaltete ehemalige Jagdrevier der preußischen Könige, der Große Tiergarten, wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben und Granaten schwer beschädigt. Kurz nach Kriegsende diente die heutige Straße des 17. Juni zeitweise als Flugpiste. Auf der Siegessäule saß ein Kontrollposten. Bäume und Sträucher holzten die Berliner ab. Es fehlte an Kohlen zum Heizen. Von den ehemals 200 000 Bäumen standen gerade noch 700. Auf der freien Fläche wurden Kartoffeln und Gemüse angebaut. Das hatten die britischen Besatzungstruppen auch genehmigt. Offiziell gab es rund 2550 Parzellen.
Im Sommer 1950 begann die Aufforstung des Tiergartens, so Christoph Schaaf, der die Tour-Teilnehmer führen wird. Damals habe der britische Stadtkommandant den Vorschlag gemacht, einen englischen Garten in Berlin anzulegen. Er wollte damit an die gute britisch-deutsche Zusammenarbeit während der Blockade erinnern, weiß der ehemalige stellvertretende Leiter des Gartenbauamtes Tiergarten. Die Briten waren von der Idee begeistert. Bürger und ihr Königshaus spendeten mehr als 5000 Gehölze. Darunter war vieles aus den Privatgärten König Georgs VI., dem Vater von Elisabeth II. Weitere kaufte der mit der Neugestaltung beauftragte damalige Leiter der Tiergartenverwaltung, Willy Alverdes, hinzu. "Am 29. Mai 1952 weihte der britische Außenminister Sir Anthony Eden gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Ernst Reuter den Englischen Garten ein", erzählt Schaaf.
Die Spaziergänger am 9. Mai können sich auf einen interessanten Rundgang freuen. Christoph Schaaf wird die Parkanlage mit unerschöpflichem Kenntnisreichtum und äußerst kurzweilig nahe bringen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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