Initiative „Hände weg vom Wedding“ gegen mensch.müller-Wahlen

Wedding. Vor den Wahlen zur neuen Stadtteilvertretung mensch.müller am 23. März um 19 Uhr im Paul-Gerhardt-Stift macht die Initiative „Hände weg vom Wedding” mobil gegen die Wahl des Anwohnergremiums.

In den vergangenen Tagen haben Unbekannte systematisch in etlichen Straßen Dutzende Flyer und Plakate abgerissen, die für die Wahlen zur neuen Stadtteilvertretung mensch.müller aufgehängt worden waren. Zeitgleich wurde auf der Internetseite der Initiative „Hände weg vom Wedding“ ein Blogeintrag mit dem Titel „Mensch, Müller! Befreien können wir uns nur selbst! Warum auch die neue Stadtteilvertretung scheitern wird…“ veröffentlicht. Die Initiative, nach eigenen Angaben ein „Zusammenschluss unterschiedlichster Menschen, die mit den Entwicklungen im Stadtteil nicht einverstanden sind“, halten das Bürgergremium mensch.müller für Handlanger des Staates, die die Gentrifizierung nur unterstützen.

Die Stadtteilvertretung begleitet seit 2009 als Bürgergremium die Entwicklung des Gebietes, in das der Senat mit den Förderprogrammen Aktives Zentrum (AZ) und Sanierungsgebiet viele Millionen Euro pumpt. Das scheint den Aktivisten ein Dorn im Auge zu sein. Die antikapitalistische Initiative bezeichnet das Bürgergremium als „Scheinbeteiligung“ und spricht von „Mitmachfalle“. Die Stadtteilvertretung mensch.müller sei ein gutes Beispiel, wie Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse nach außen hin scheinbar demokratisch legitimiert werden müssen, heißt es. Die Senatsmillionen zur Aufwertung der Müllerstraße würden nur zur „Gewinnmaximierung von Gewerbetreibenden und der Immobilien- und Wohnungseigentümer“ beitragen; die Nachbarschaft mit ihren Problemen wie steigenden Mieten stehe nicht auf der Agenda.

Walter Frey, einer der Sprecher von mensch.müller, weist auf der Facebookseite der Stadtteilvertretung den Vorwurf zurück, dass das gewählte Bürgergremium nichts für den Kiez erreicht hätte. Frey listet einige Projekte auf, für die sich die Stadtteilvertretung erfolgreich engagiert hat. Bei der Wahl zur aktuellen Stadtteilvertretung wurden laut Frey auch „ein gutes halbes Dutzend“ der Hände-weg-Aktivisten unter dem Slogan „Transparenz und soziale Gerechtigkeit“ in die Stadtteilvertretung gewählt. Die Mitarbeit im Bürgergremium sei aber nach einigen Monaten eingestellt worden. Die Linksaktivisten behaupten in ihrem Blogeintrag, dass bei den mensch.müller-Sitzungen „unbequeme Themen wie die Kritik der unsozialen Stadtaufwertung ausgebremst“ wurden. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 749× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 777× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 469× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.846× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.