Kaufland öffnet am 5. Dezember umstrittenen Neubau
Rundherum wird es ein paar kleinere Läden geben, so wie man das von den meisten Kaufland-Standorten kennt. Im Erdgeschoss an der Müllerstraße gibt es weitere Geschäfte. Einige ehemalige Mieter der alten, 1950 eröffneten Müllerhalle wie McPaper, McGeiz, das Italienische Café oder der Zeitschriftenshop sind zurückgekommen. Im hinteren Erdgeschossbereich, dort, wo bisher die eigentliche Markthalle war, gibt es eine Parkgarage für 188 Autos.
Heftige Diskussionen gab es in den vergangenen Monaten über die düstere Fassade. Die anthrazitfarbenen Klinker würden die angrenzenden Wohnungen verdunkeln, sagen Nachbarn. Tatsächlich sahen die bisher gezeigten Architektenbilder ganz anders aus. Dort war die Klinkerfassade hellgrau. Sogar Baustaatssekretär Ephraim Gothe (SPD), der als früherer Baustadtrat von Mitte das Müllerhallen-Projekt genehmigt hat, hatte an die Architekten appelliert, "einen dezenten Klinker zu finden", weil die anthrazitfarbene Klinkerfassade "die Müllerstraße düster macht". Ähnlichen Ärger hatte Architekt Volker Merz auch in Pankow. Dort gab es Kritik wegen der dunkelgrauen Fassade an seinem Bürohaus am Garbátyplatz. Der Müllerhallen-Neubau wurde sogar im Baukollegium von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher diskutiert. Das Baukollegium hatte die dunkle Klinkerfassade empfohlen. Kaufland-Expansionsleiter Oliver Distel verteidigt die Müllerhalle. Für ihn ist das Haus ein "markantes Gebäude und kein beliebiger Discounterbau". Anwohner der Kongo- und Lüderitzstraße hatten Unterschriften gegen die Verdunkelung ihrer Wohnungen gesammelt und sich beschwert, weil sie durch den Neubau nicht mehr direkt zur Müllerstraße gelangen. Das geforderte Chipkartensystem, um jederzeit durch das Kaufland-Gebäude gehen zu können, hatte Kaufland abgelehnt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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