SPD-Abgeordnete Silvia Schmidt organisiert Badumbau
Jasmin Stoiber ist zufrieden. Ihr Bad in der neuen Wohnung in der Seestraße wurde behindertengerecht umgebaut. Die 24-Jährige leidet an einem Gendefekt, hat Schmerzen beim Laufen. Hilfe fand die frühere Krankenschwester bei Silvia Schmidt. Sie sitzt seit 14 Jahren im Bundestag und ist Behindertenbeauftragte der SPD-Fraktion. Schmidt hat 2006 die Initiative "Daheim statt Heim" gegründet. Dass die Menschen solange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen können, dafür engagiert sie sich als ehrenamtliche Geschäftsführerin des Trägerwerkes Soziale Dienste in Berlin und Brandenburg (TWSD). Im Afrikanischen Viertel berät das TWSD zu allen Fragen rund um Pflege oder barrierefreien Wohnungsumbau.
Auch Jasmin Stoiber stieß auf das Projekt und bekam unkompliziert Hilfe. Gemeinsam mit Silvia Schmidt wurde die Wohnung gesucht und der Badumbau organisiert. "In Berlin haben es Menschen mit Behinderungen nicht einfach", so Schmidt. Die 2500 Euro, die Pflegekassen für einen Badumbau bezahlen, reichten nicht aus. Schmidt hat auf einer Reha-Messe zwei Firmen gefunden, die das Projekt unterstützen wollen. Die Badfirma Duschking stellte das Material zur Verfügung. Karl-Heinz Kagel von der gleichnamigen Berliner Sanitärfirma baute die Wanne aus, versetzte das Klo und installierte die behindertengerechte Dusche.
In dem gleichen Haus wurde auch das Bad von Sindy Sparsbrod umgebaut, die ebenfalls im Rollstuhl sitzt. Insgesamt hat jedes Bad über 5500 Euro gekostet. Die Firma Duschking hat das Projekt gesponsert und nutzt das Musterbad als Referenzobjekt. Die zwei Frauen werden nach Absprache ihre Bäder zur Besichtigung für andere Behinderte zur Verfügung stellen, so die Vereinbarung. "Mit kleinen Sachen kann man die Heimunterbringung vermeiden und die Leute sind glücklich", sagt Silvia Schmidt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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