Die Galerie Emma T. zeigt ihre 100. Ausstellung
Aus diesem Anlass entschloss er sich, nicht Arbeiten anderer Künstler, sondern eigene Fotoarbeiten auszustellen. "Die Fotos entstanden seit 2004 entweder direkt in den Galerieräumen oder im Umfeld", sagt Mascher. Immer wenn er interessante Menschen oder auch für den Kiez ganz typische Gesichter sah, fragte er die Betreffenden, ob er ein Foto machen dürfe. Keiner schlug ihm diesen Wunsch bis heute ab. So entstand im Laufe der Jahre eine ganze Sammlung von Porträtfotos. 20 wählte der Galerist und Fotokünstler aus. Er machte Abzüge im Format 20 mal 30 Zentimeter und stellte sie zu einer Ausstellung zusammen. Die zeigt er bis zum 6. September.Die Fotos geben zugleich einen Einblick in das heutige künstlerische Betätigungsfeld von Thomas Mascher. Als er 2004 die Galerie Emma T. eröffnete, war er selbst noch Maler. Unter dem Pseudonym Emma T. war er in der Kunstszene bekannt. 2006 entschied er, mit der Malerei aufzuhören. "Für einen Apfel und ein Ei verkaufte ich in kurzer Zeit 300 Bilder, die ich noch hatte. Den Erlös spendete ich dem Kinderhospiz Sonnenhof", erinnert sich Thomas Mascher. Fortan konzentrierte er sich auf das Fotografieren. "Mit der Fotografie beschäftige ich mich bereits, seit ich neun Jahre alt war", erklärt der Künstler. "Mein Vater war leidenschaftlicher Fotograf. Er nahm mich auf Fototouren mit." Abriss und Aufbau, Entstehen und Vergehen - das sind die Themen, die ihn interessieren. "Ich dokumentiere zum Beispiel den Abriss alter Häuser, vor allem in Weißensee", sagt er, "und wenn in einer Baulücke etwas Neues gebaut wird, dokumentiere ich das auch." Außerdem ist er gern auf Fotopirsch in früheren russischen Kasernen in Ostdeutschland. Vielerorts werden diese Flächen inzwischen von der Natur zurückerobert. So finden sich auf diesen Geländen bizarre Fotomotive.
Dass er selbst in der Galerie Emma T. ausstellt, ist für den Fotografen eine Ausnahme. In den vergangenen 99 Ausstellungen präsentierten Künstler aus zahlreichen Ländern ihre Arbeiten an der Lehderstraße. Die Galerie Emma T. hat inzwischen einen so guten Namen in der Kunstszene, dass sich die Künstler von allein bei Thomas Mascher melden. Bis zum Mai 2014 sind die Ausstellungen bereits vorgeplant. Im September wird als nächstes zum Beispiel der Maler Jörg Masser ausstellen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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