Neue Chance für die Traube
Fachwerk unter Denkmalschutz gestellt

Das Landesdenkmalamt hat das Fachwerkensemble an der Ecke Pichelsdorfer Straße und Weißenburger Straße unter Denkmalschutz gestellt. Dies wurde auf der Stadtteilkonferenz Wilhelmstadt am 1. August bekannt.

Wie berichtet, will der Eigentümer das Fachwerkhaus abreißen lassen und an seiner Stelle ein vierstöckiges Wohnhaus bauen. Mieter und Gewerbemieter wie die Kiezkneipe „Zur Traube“ und ein Tabakwarengeschäft sind bereits gekündigt.

Allerdings ist das Gebäude auch für historisch Interessierte von großer Bedeutung, da es eines der letzten erhaltenen Zeugnisse der sogenannten Rayonbebauung von Spandau ist. Damals durften Häuser nur mit niedriger Höhe gebaut werden, damit im Falle einer militärischen Bedrohung der Zitadelle deren Besatzung freies Schussfeld haben sollte.

Um den Abriss zu verhindern, hatten Bürger sich direkt an das Landesdenkmalamt gewandt, welches nun reagierte. „Daran sieht man, dass sich das Engagement der Bürger lohnt“, sagt Jürgen Kessling von der Wählerinitiative soziales Spandau (WisS), die ebenfalls den Abriss verhindern möchte. Zu diesem Zweck hatte sie schon vor der Entscheidung des Landesdenkmalamtes im Auftrag protestierender Anwohner einen offenen Brief an das Bezirksamt geschrieben.

Das Schreiben ist das Ergebnis einer Bürgerrunde in der letzten Juli-Woche. Die Wähleriniative soziales Spandau (WisS) hatte Anwohner und betroffene Gewerbemieter in die Kneipe „Zur Traube“ eingeladen, um über den geplanten Abriss des alten Fachwerkhauses zu informieren. 

Offener Brief an Helmut Kleebank

Weil es nicht auf alle Fragen eine Antwort gab, beauftragten die anwesenden Wilhelmstädter die WisS damit, einen offenen Brief an Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) zu schreiben. Konkret wollen die Anwohner wissen: Wie steht Kleebank als Bürgermeister politisch zu diesem historisch wertvollen Gebäudeensemble? Wird der Erhalt bevorzugt oder der Abriss mit Neubebauung, so wie es der Eigentümer vorsieht? Da das Grundstück im Sanierungsgebiet Wilhelmstadt liegt, fragen die Anwohner nach, ob der Bürgermeister ihre Forderung nach einem Gutachten über die Bedeutung des Ensembles für den Bezirk unterstützt. Die Antworten aus dem Bezirksamt will die WisS dann, trotz der aktuell frohen Kunde, öffentlich machen. „Denn wir halten es für unbedingt erforderlich, dass jedes Handeln oder auch Nichthandeln des Bezirks den betroffenen Bürgern erklärt wird“, heißt es in dem Brief.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 235× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.