Sanierung verzögert sich
Fertigstellung des Schoeler-Schlösschens für Frühjahr 2024 anvisiert
Eigentlich sollten die Bauarbeiten am Schoeler-Schlösschen schon längst in vollem Gange sein. Doch momentan tut sich nichts an dem denkmalgeschützten Gebäude in der Wilhelmsaue. Aber, so versichert Stadträtin Heike Schmitt-Schmelz, die Vorbereitungen auf die Sanierungsmaßnahme liefen auf Hochtouren.
Das Schoeler-Schlösschen in der Wilhelmsaue 126 soll zu einer Kulturstätte im Kiez werden. Zuvor muss das Innere des Baudenkmals umfassend saniert werden. Denn immerhin stand es 20 Jahre überwiegend leer. Geplant war ein Baustart im November vergangenen Jahres. 2023 sollte der neue Kiez-Treffpunkt fertig sein.
Intensive Gespräche
mit der Denkmalschutzbehörde
„Aktuell finden intensive Gespräche über die Ausführungsplanung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde statt“, sagt Schmitt-Schmelz. Die Zustimmung der Behörde sei Voraussetzung für die geplanten Bautätigkeiten. Dass im Vorfeld der Maßnahme oft mehr Zeit benötigt werde, sei nicht unüblich. Denn immerhin müssten die unterschiedlichsten Behörden einbezogen werden. Und das dauert offensichtlich. Aber, so versichert die Stadträtin: „Der Austausch zwischen Bezirksamt, Denkmalschutz und Bundesamt für Raumordnung und Bauwesen ist kontinuierlich und sehr verlässlich gegeben.“
In der jetzigen Phase stehen die Feinabstimmungen im Mittelpunkt. Es geht beispielsweise darum, welche Materialien verwendet werden. Die Grundplanung am Standort sei aber im Wesentlichen unverändert. „Parallel werden gegenwärtig auch die Ausschreibungen für Abbrucharbeiten und Baustelleneinrichtung vorbereitet“, informiert Schmitt-Schmelz. Sie geht von einem Start der Maßnahme noch im ersten Halbjahr 2022 aus – sofern bei den Feinabstimmungen keine zusätzlichen Unterlagen oder Gutachten erforderlich seien. Wenn alles gut läuft, könnte die Maßnahme inklusive der Außenanlagen im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden.
Alle Seiten und auch sie als Kulturstadträtin hätten hohes Interesse daran, diese Kulturstätte möglichst schnell mit Leben und Aktivität zu erfüllen. Aber man solle sich nicht durch zeitliche Verschiebungen entmutigen lassen, erklärt Schmitt-Schmelz gegenüber der Berliner Woche: „Die Voraussetzungen für die Innensanierung sind geschaffen und alle Beteiligten arbeiten mit viel Engagement daran, das Haus fertigzustellen."
Was die Baukosten betrifft, sei sicherlich von Mehrkosten auszugehen. Doch daran wäre weniger die zeitliche Verzögerung schuld. Höhere Kosten würden vielmehr durch die seit Langem angespannte Marktlage verursacht, so die Stadträtin. Wie hoch der finanzielle Mehrbedarf sein werde, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Nach ursprünglicher Planung sollten die Maßnahme insgesamt 3,5 Millionen Euro kosten. Davon sollten 1,6 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ zur Verfügung gestellt werden.
Das Schoeler-Schlösschen ist das älteste erhaltene Wohnhaus in Wilmersdorf. Erbaut wurde es Mitte des 18. Jahrhunderts als zweigeschossiges Bauernhaus. Ende des 19. Jahrhunderts hatte es der Augenarzt Heinrich Schoeler samt Anwesen gekauft. Seit einem Brand 2003 stand das Haus leer und wurde ein paar Jahre später von der Stiftung Denkmalschutz saniert. Weil das Geld nicht reichte, konnten die Arbeiten im Innern des Hauses nicht fortgesetzt werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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