Künstler-Kolonie poliert Theater Coupé auf

Ein gut gefüllter Spielplan, das ist das Ziel der Künstler-Kolonie für das Theater Coupé am Hohenzollerndamm. | Foto: Matthias Vogel
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Der "Kiez-Kompass" zeigt in dieser Woche nach Wilmersdorf. Dort schlagen die Herzen der Kulturfreunde gerade höher. Denn die Künstler-Kolonie Berlin möchte dem Theater Coupé wieder mehr Leben einhauchen.

Das Theater Coupé gehört zum Fachbereich Kultur des Bezirksamtes. Es entstand 1994 nach den Entwürfen des Malers Viktor Müllerstaedt. Das Coupé umfasst zwei Bühnenräume, die Künstlern, Ensembles und freien Gruppen Auftritts- und Probenmöglichkeiten bieten. Selbstkritisch schreibt der Verein, dass er sich „nach langer Abstinenz“ wieder um die Aufwertung des Programms der kleinen, aber feinen Spielstätte am Hohenzollerndamm 177 widmen wolle.

Streng genommen hinkt der Kulturkalender aber erst seit vergangenem Sommer seinen eigenen Ansprüchen hinterher. „Da sind zwei Vereine mit ihren Vorstellungen abgesprungen und wir hatten nicht die personellen Ressourcen, um diese Lücke zu schließen“, sagt Künstler-Kolonie-Chef Alwin Schütze. Zudem habe sich der Verein mehr der historischen Aufarbeitung der eigenen Existenz gewidmet.

Theater auslasten

Jetzt gilt der Fokus aber wieder der Auslastung des 80 Plätze fassenden Theaters und des Foyers (25 Plätze). Zu diesem Zweck wurde eigens die Arbeitsgruppe „Bühne“ ins Leben gerufen, die erst einmal eine Bestandsaufnahme des in die Jahre gekommenen Theaters vornehmen soll. „Es müsste eine ganze Menge getan werden, um einen effizienten Spielbetrieb zu gewährleisten“, sagte Rüdiger Ohst, Sprecher der Arbeitsgruppe. Dazu gehören eine ganze Reihe von Verschönerungsarbeiten sowie Investitionen in die Bühnengestaltung und -ausstattung. Dies könne jedoch alles während des normalen Betriebes durchgeführt werden. Bezüglich größerer Investitionen möchte der Verein dem Kulturausschuss der BVV beratend zur Seite stehen, wenn der Haushaltsplan für die Jahre 2020 und 2021 entworfen wird. Schütze: „Im aktuellen Doppelhaushalt ist natürlich noch nichts eingestellt. Aber neue Scheinwerfer wären zum Beispiel schon einmal fällig, die alten laufen noch mit Glühfäden.“

Schauspiel, Musik, Literatur

Den Spielplan hat die umtriebige Truppe schon jetzt wieder recht ordentlich gefüllt. So wird das Theaterprojekt „MeineDeine Familie“, das Margareta Riefenthaler gemeinsam mit der Kontakt- und Beratungsstelle (KUB) und Jugendlichen auf die Beine gestellt hat, am 22. März um 19.30 Uhr das erste Mal zu sehen sein. Auch Kolonie-Mitglied Dorit Klutmann wird regelmäßig auftreten, nachdem sie die neue kulturelle Frische am 21. Februar mit einem gut besuchten Chansonabend mit dem Titel „Eure Zeit ist meine Zeit“ eingeleitet hat. „Das deutsch-jüdische-Theater hat ebenfalls Interesse angemeldet“, sagt Schütze. „Ein toller Anfang.“ Ziel des Vereins ist es, zukünftig das Theater Coupé als Bühne für Schauspiel, Musik, Varieté und Kabarettveranstaltungen, aber auch als Literatur- und Kindertheater sowie als Talentschuppen gemeinsam mit Schulen zu etablieren. „Und zwar rund um die Woche“, wie Schütze es formuliert. Er weiß genau, warum das Vorhaben alle Mühen wert ist: „Im Theater Coupé können preiswert kulturelle Veranstaltungen im vernünftigen Rahmen besucht werden. Wo gibt es das heute noch?“

Das Programm findet sich im Internet: www.the-barry-sisters.com/theater-coupe.

Ein gut gefüllter Spielplan, das ist das Ziel der Künstler-Kolonie für das Theater Coupé am Hohenzollerndamm. | Foto: Matthias Vogel
Brachten frischen Wind in das Theater Coupé: Dorit Klutmann und ihr Pianist Daniel Markovski. | Foto: Künstler-Kolonie e.V.
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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