Ergebnisse der Stichproben
Asbest in den Fensternischen im Rathaus Zehlendorf
Zu den Asbestfunden im Rathaus Zehlendorf gibt es ein Zwischengutachten des beauftragten Ingenieurbüros. Das Ergebnis: Die Spuren des Schadstoffs wurden in den Bauteilen B und E gefunden.
Anfang Dezember waren bei Renovierungsarbeiten in zwei Räumen Spuren von Asbest gefunden. Die Räume wurden gesperrt, und ein Ingenieurbüro erhielt den Auftrag, Proben zu entnehmen und zu untersuchen. Laut der Analyse handelt es sich um Kleinstmengen von Asbestfasern – in den meisten Fällen war es nur eine Faser – in den Fensternischen einzelner Büros. „Eine hohe Belegung mit Asbestfasern ist in keiner der untersuchten Proben zu verzeichnen“, betont Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU).
Alle Fensternischen in den Bauteilen B und E sollen in den nächsten Tagen und Wochen von einer Fachfirma gereinigt werden. Zusätzlich wird eine Grundreinigung aller Räume in diesen Bauteilen in Auftrag gegeben. Anschließend stehen die vom Ingenieurbüro vorgeschlagenen Raumluftmessungen auf dem Programm, um auch die kleinstmögliche Belastung durch Asbest auszuschließen.
Gleichzeitig soll die Herkunft der Asbestfasern festgestellt werden, um die notwendigen Maßnahmen festlegen zu können. Nach dem derzeitigen Sachstand geht das Bezirksamt von gebundenem Asbestzement in den Fensternischen aus. Durch die witterungsbedingte Belastung könnten sich im Lauf der Jahre einige Fasern gelöst haben und auf diesem Weg in die Büros gelangt sein.
Das Ingenieurbüro sehe eine anhaltende Sperrung der betroffenen Räume als nicht notwendig an, teilt Richter-Kotowski mit. „Ich habe als Leiterin der Dienststelle den Mitarbeitern aber freigestellt, bis zum Abschluss der Reinigungsarbeiten ihren Dienst in einem anderen Gebäude oder an einem anderen Ort ausüben zu können.“ Bisher seien einige in den Büros geblieben, andere hätten von zu Hause aus gearbeitet.
Insgesamt wurden in den Gebäudeteilen B bis E in allen Etagen und in allen Himmelsrichtungen Proben aus 17 Räumlichkeiten entnommen und untersucht. Das Ergebnis aus vier Räumen steht noch aus.
In den Bauteilen C und D wurden keine Spuren von Asbest festgestellt. Das endgültige Gutachten wird in den nächsten Tagen erwartet.
Durch die Untersuchungen ergeben sich veränderte Öffnungszeiten in einigen Fachämtern. Eine tagesaktuelle Übersicht informiert unter www.berlin.de/steglitz-zehlendorf über die Erreichbarkeit.
Dass bei der Machbarkeitsstudie für den Abriss und Neubau der in den 1960er-Jahren entstandenen Anbauten B bis E keine Asbestuntersuchungen vorgenommen wurden, kann die Bürgermeisterin erklären. „Bei der Studie ging es darum, wie ein möglicher Neubau gestaltet werden kann, nicht um eine Untersuchung auf Schadstoffe.“ Rund 70 Millionen sind für das Bauprojekt beim Finanzsenator beantragt. Nach einer Zusage könnte die Summe 2023 zur Verfügung stehen. „Somit könnten wir im Januar mit vorbereitenden Planungen beginnen“, sagt Richter-Kotowski.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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