Mieter der Deutsche Wohnen sauer über Rodung von Sträuchern
Die Mieter der Deutsche Wohnen (DW) AG in der Argentinischen Allee sind verärgert. Vor ihren Häusern wurden Büsche und Sträucher aus den Vorgärten entfernt – als Vorbereitung für Instandsetzungsarbeiten. Aber es gab keine Ankündigung, so der Vorwurf.
„Plötzlich waren da sechs bis acht Leute, die die Pflanzen einfach herausgerissen haben“, erzählt Anwohnerin Gabi Bethe. Sie sei glücklicherweise zu Hause gewesen und konnte noch weitere Mieter alarmieren. So seien einige Gewächse gerettet und auf den Balkonen gelagert worden. „Wir haben sogar vier Igel, die noch im Winterschlaf waren, gefunden und zur Auffangstation gebracht.“
Viele Mieter hätten Geld und Arbeit investiert, sie selbst unter anderem in Rosen, Hibiskus und Rhododendron. Die DW hätte zwar für 2018 Fassadenarbeiten angekündigt, aber ohne konkreten Termin. „Wie wird mit uns umgegangen, man hätte miteinander reden können.“
Auch Barbara von Boroviczény von der Initiative MieterInnen Südwest kritisiert die Aktion. „Die Mieter hätten wenigstens Anspruch auf rechtzeitige Information haben sollen.“ Die DW sei wieder einmal nach Gutsherrenart vorgegangen. Bereits 2014 und 2015 hatte es in der Onkel-Tom-Siedlung ähnliche Aktionen gegeben. Damals wurden für die Region untypische Schwarzkiefern gefällt, um die Anlage in den denkmalgerechten Zustand der Entstehungszeit zu versetzen. „Dass die Bäume den Feinstaub von den Straßen filtern, kam als Argument nicht an.“ Da die DW Eigentümerin der Immobilien samt Grundstücken sei, gab und gebe es keine rechtliche Maßnahme. „Und leider keine Kompromissbereitschaft.“
DW-Sprecherin Manuela Damianakis erklärt, dass Arbeiten an den Fassaden und den Dächern anstehen, deshalb müssen Gerüste aufgestellt und das im Weg stehende Buschwerk entfernt werden. Eile sei geboten. Im März beginne die Brutzeit der Vögel. Am 15. Februar seien die Mieter über die Rodung informiert worden, wenn auch ohne Nennung eines Termins. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Grünflächen einheitlich bepfĺanzt werden. „Eine private Bepflanzung war nicht vorgesehen.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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