Mehr Platz für Kunst und Kultur
Haus am Waldsee wird nach 18 Monaten Grundsanierung wiedereröffnet

Das Haus Knobloch, heute Haus am Waldsee, im Jahr 1926. Der Gebäudeflügel rechts wurde im Zuge der Grundsanierung wieder aufgebaut.  | Foto: Käthe Stoef, Hamburg
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  • Das Haus Knobloch, heute Haus am Waldsee, im Jahr 1926. Der Gebäudeflügel rechts wurde im Zuge der Grundsanierung wieder aufgebaut.
  • Foto: Käthe Stoef, Hamburg
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Noch bestimmen Bauarbeiten das Bild in der Argentinischen Allee 30. Das Haus am Waldsee, Ausstellungsort für internationale Gegenwartskunst, wird von Grund auf saniert und in seiner ursprünglichen Form des Baujahres 1922/23 wieder hergestellt. Nach 18 Monaten Bauzeit wird das Haus am 26. Januar mit einer Ausstellung offiziell wiedereröffnet.

Das Haus am Waldsee wurde 1922 von Max Werner für einen jüdischen Textilunternehmer errichtet. 1945 wurde der Gebäudeflügel an der Ostseite des Hauses zerstört und später komplett abgetragen. Im Jahr 2007 begann die Grundsanierung des Gebäudes. Es war die erste nach fast 100 Jahren. Im Zuge der Maßnahme ist auch der zerstörte Seitenflügel nach altem Vorbild wieder aufgebaut worden. „Über 70 Jahre gab es das Haus am Waldsee ohne Ostflügel. Jetzt hat es seine ursprüngliche Form wieder“, freut sich Sophie Michel, Pressesprecherin des Hauses.

Doch nicht nur optisch wird das Haus aufgewertet. Durch den Anbau gewinnt das Haus gut 250 Quadratmeter Fläche dazu – Platz für eine Bibliothek, Büroflächen und die Erweiterung des Cafés. „In der neuen Bibliothek in der ersten Etage des Anbaus entstehen sechs Arbeitsplätze. Sämtliche Publikationen zu unseren Ausstellungen und den Künstlern stehen zu Studienzwecken zur Verfügung“, sagt Michel. Das Angebot kann jeder nutzen. Es ist lediglich eine Anmeldung nötig. Das Café zieht in das Erdgeschoss. Hier werden zukünftig Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen stattfinden.

Mehr Platz wird auch durch den Dachausbau gewonnen. Das Dachgeschoss, das bisher nicht genutzt wurde, beherbergt jetzt eine große, offen gestaltete Workshop-Ebene. Durch einen Aufzug auf der Westseite ist das Haus jetzt auch behindertengerecht zugänglich.

Die Kosten für Sanierung und Erweiterung des Hauses betragen rund drei Millionen Euro. 2,9 Millionen Euro kamen von der Lotto-Stiftung, 100 000 Euro steuerte der Bezirk bei.

Das Haus am Waldsee ist seit 1946 offizieller Ausstellungsort. In der ersten Ausstellung wurden Werke von Käthe Kollwitz und Ewald Vetter gezeigt. Durch weitere Ausstellungen mit renommierten zeitgenössischen Künstlern gelangte das Haus im Laufe der Jahre zu internationalem Ruf als Ausstellungsort internationaler Gegenwartskunst.

Aus Anlass der Wiedereröffnung ist von Sonnabend, 26. Januar, bis Sonntag, 3. März, eine Ausstellung der vielfach ausgezeichneten Künstlerin Karin Sander zu sehen. Sie ist erstmals im Rahmen einer Einzelausstellung im Haus am Waldsee präsent und zeigt nicht nur Arbeiten von den frühen 1990er-Jahren bis heute. Die Künstlerin geht in ihrer eigens für das Haus am Waldsee konzipierten Ausstellung auf subtile und zugleich humorvolle Weise auf die räumlichen Gegebenheiten des Hauses ein, sie thematisiert das Haus als Haus.

Weitere Informationen zur Ausstellung findet man auf https://hausamwaldsee.de/karin-sander/

Das Haus Knobloch, heute Haus am Waldsee, im Jahr 1926. Der Gebäudeflügel rechts wurde im Zuge der Grundsanierung wieder aufgebaut.  | Foto: Käthe Stoef, Hamburg
Das Haus am Waldsee mit neuem, alten Gebäudeflügel. Am 25. Januar wird das Haus nach 18 Monaten Bauzeit wiedereröffnet.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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