Auszeichnung für langjähriges Engagement
Bürgermeisterin verlieh Christian Zech das silberne Bezirksabzeichen

Mit den Worten „Danke, Krumme Lanke“ überreichte Bürgermeisterin Christian Zech das silberne Bezirksabzeichen. | Foto: Ulrike Martin
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Was nicht gut ist, kann besser gemacht werden. So könnte ein Motto von Christian Zech lauten. Der Optiker, der am U-Bahnhof Krumme Lanke sein Fachgeschäft betreibt, ist maßgeblich für die Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes verantwortlich. Dafür erhielt er jetzt das silberne Bezirksabzeichen, überreicht von Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski.

Vor rund 30 Jahren hat Christian Zech sein Optikergeschäft „Krumme Lanke Brillen“ in der Fischerhüttenstraße eröffnet. Dort gibt es eine kleine Ladenzeile mit weiteren Einzelhändlern. Damals präsentierte sich der um die Ecke gelegene Vorplatz des U-Bahnhofs eher unansehnlich und düster. „Das von dem schwedischen Architekten Alfred Grenander 1929 erbaute Empfangsgebäude des U-Bahnhofs wurde zwar 1989 denkmalgerecht saniert, der Vorplatz selbst erlebte jedoch keine Renaissance“, erläuterte Bürgermeisterin Richter-Kotowski in ihrer Laudatio.

Zech habe erkannt, dass „Einzelhandelsstandorte nicht nur zum Einkaufen einladen, sondern auch Möglichkeiten zum Verweilen bieten“ sollten. Der Vorplatz habe einen völlig verbauten und düsteren Eindruck gemacht, mit Wildwuchs, einem zugemüllten Hochbeet, heruntergekommenen Stadtmöbeln und alten Fahrradständern.

Dieser Eindruck wurde im Lauf der Jahre für Christian Zech zu einem immer größeren Ärgernis. Er begann gemeinsam mit anderen Ladenbesitzern Ideen zu entwickeln. Der erste Schritt zur Verschönerung war ein langes Blumenbeet vor den Geschäften in der Fischerhüttenstraße. Vor 15 Jahren dann gründete er mit ansässigen Einzelhändlern die KLIG, die Krumme Lanke Interessengemeinschaft.

Es war der Startschuss für die gewünschte Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes. Dafür musste Geld her, das die KLIG ab 2005 auf Straßenfesten sammelte. Beim Fest 2007 griffen dann die KLIG, inzwischen als Verein etabliert, Bürger und Bezirkspolitiker zu Schaufel und Hacke und räumten das Hochbeet auf.

Ein großer Schritt zur Platzgestaltung war der Entwurf der Architektin Simone Elsing, den sie der Interessengemeinschaft 2008 unentgeltlich zur Verfügung stellte.

Im Frühjahr 2017 starteten die Bauarbeiten auf dem Platz, der seit 2009 nach Alfred Grenander heißt. Die Kosten in Höhe von rund 500 000 Euro teilten sich der Bezirk und eine Eigentümergemeinschaft, der rund die Hälfte der Fläche gehört.

„Heute wirkt der Platz hell, freundlich und einladend, auch wenn noch einige Nachbesserungen erforderlich sind“, sagte die Bürgermeisterin und überreichte Zech das silberne Bezirksabzeichen mit den Worten „Danke, Krumme Lanke“.

Komplizierte Eigentumsverhältnisse

Zech bedankte sich für die Ehrung, zog zugleich aber auch ein ernüchterndes Fazit: „Wenn es schon so viel ehrenamtliches Engagement gab, hätte es eigentlich schneller gehen müssen mit der Umgestaltung. Wenn ich vor 15 Jahren geahnt hätte, wie lange die Umsetzung dauert – ich weiß nicht, ob ich es gemacht hätte.“ Jetzt hoffe er, dass in zwei Monaten alles erledigt sei. „Ich wäre dankbar für die Unterstützung des Bezirks."

Auf Nachfrage der Berliner Woche äußerte sich Zech auch zum Stichwort „Nachbesserungen“. Die Verzögerungen seien zum Teil den komplizierten Eigentumsverhältnissen und den damit zusammenhängenden Planungen geschuldet. Jetzt aber gebe es Schwierigkeiten bei der endgültigen Fertigstellung. Die geplanten Poller, die den Bürgersteig von der Straße abgrenzen sollen, werden nicht aufgestellt. „Da dort eine Bushaltestelle ist, dürfen sie nicht den Ausstieg der Fahrgäste behindern, so lautete die Begründung“, erläutert Zech. Doch jetzt beobachte er, dass mehrmals täglich Autos auf den Platz fahren. Eine andere Lösung müsse gefunden werden. „Vielleicht ist ein höherer Bordstein sinnvoll.“

Ein zweites Ärgernis sind die falsch bestellten Lampen auf der Fläche des Bezirks. Die meisten sind zu klein und müssen ausgetauscht werden. Auch die hellen Granitstreifen im Pflaster, die sternförmig vom U-Bahnhof-Eingang auf den Platz führen, seien zu überarbeiten. „Sie sind zu kurz, enden einen Meter vor dem Eingang. Das muss nachgebessert werden.“

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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