Ungeliebter Ausweichstandort
Bürgermeisterin will nicht mit der Verwaltung an die Berliner Straße ziehen

Das Geschäftshaus sollte eigentlich abgerissen und an dieser Stelle ein neuer Gewerbestandort entwickelt werden.  | Foto: K. Rabe
  • Das Geschäftshaus sollte eigentlich abgerissen und an dieser Stelle ein neuer Gewerbestandort entwickelt werden.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Seit Jahren steht das einstige Gewerbegebäude an der Berliner Straße fast leer. Ein Mieter hält strikt an seinem Gewerbevertrag fest und dieser hat noch eine Laufzeit von weiteren zehn Jahren. Daher kann der Eigentümer den Standort nicht in seinem Sinne entwickeln.

Der Gebäudekomplex an der Kreuzung Berliner Straße, Clayallee 1-3, sollte im vergangenen Jahr abgerissen werden. Der Eigentümer wollte bis 2023 ein neues Geschäftshaus mit Läden, Büros und Praxen bauen. Diese Pläne liegen nun erst einmal auf Eis, weil eine Mieterin jede Ersatzlösung ablehnte und so lange bleiben will, bis ihr Mietvertrag endet– das ist im Jahr 2031.

Um einen langjährigen Leerstand zu vermeiden, hatte Torsten Hippe, Chef der CDU-Fraktion und Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses, vorgeschlagen, eine Zwischennutzung zuzulassen, die keine Umbauarbeiten erfordern. Die Linksfraktion hatte bereits im September vergangenen Jahres den Vorschlag aufgegriffen und brachte einen Dringlichkeitsantrag ein. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, mit dem Eigentümer des Gebäudekomplexes über eine Zwischennutzung zu verhandeln. Beispielsweise könnten die Räumlichkeiten als Ersatzstandort für das Bezirksamt dienen. Gerade im Rathaus Zehlendorf herrscht durch die Asbestbelastung einiger Gebäudeteile und die geplante Sanierung perspektivisch ein hoher Bedarf an Ersatzräumen. Für die derzeit ungenutzten Räume gebe es zahlreiche weitere Nutzungsmöglichkeiten wie Ergänzungsräume für die Musikschule, für zusätzliche Jugendfreizeiteinrichtungen oder eine neue Einrichtung für wohnungslose Frauen.

Doch Visionen sind das eine, die Umsetzbarkeit das andere. Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski beispielsweise hat kein großes Interesse, das Gebäude als „Übergangs-Bezirksverwaltung“ zu nutzen. „Ich kenne zum einen den Zustand des Gebäudes nicht, zum anderen spielt auch die Miete eine Rolle“, sagt sie. Außerdem würde derzeit jeder von einer Zwischennutzung von zehn Jahren ausgehen. Es könnte aber auch weniger werden. Das sei ihr zu unsicher. Vielmehr läge ihr daran, Bezirksamt und Verwaltung möglichst längerfristig während der Sanierung des Zehlendorfer Rathausstandortes unterzubringen.

Aber „es gibt auch Ideen für eine Zwischennutzung des Geschäftshauses. Inwieweit diese umgesetzt werden können, muss erst vom Stadtentwicklungsamt geprüft werden“, räumt die Rathauschefin ein.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.