3000 Anträge im Sozialamt
Bezirksamt zieht erste Bilanz bei Ukraine-Hilfe

Mehr als 30 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind in Berlin mittlerweile registriert. Allein in Mitte wurden seit Kriegsbeginn 3000 Anträge auf Sozialleistungen gestellt. Das Gesundheitsamt ist täglich am Hauptbahnhof im Einsatz. Auch dank der vielen Helfer.

Tausende Ukrainer kommen täglich am Hauptbahnhof an, um Krieg und Zerstörung zu entkommen. Hunderte Berliner helfen, um die Kinder und Familien in Empfang zu nehmen. Eine Ausnahmesituation, die auch die Ämter fordert – vom Gesundheitsamt übers Sozialamt bis zum Schulamt. Seit Kriegsbeginn wurden etwa im Sozialamt 3000 Anträge auf finanzielle Hilfe für insgesamt 5000 Ukrainer bearbeitet. „Mitte vertritt damit 16 Prozent aller Flüchtlinge und damit doppelt so viele wie in den anderen Bezirken“, zieht Gesundheitsstadtrat Christoph Keller (Linke) Zwischenbilanz. Die Belastung sei hoch, auch im Gesundheitsamt. „Von einer Überforderung kann aber keine Rede sein.“ So hilft etwa im Sozialamt das Jobcenter mit Personal aus. Hinzu kommen die Helfer, die das Gesundheitsamt in der zentralen Impfstelle in der Turmstraße ehrenamtlich unterstützen oder im Welcome Center mit Teststation am Hauptbahnhof aushelfen. Dort ist zwar ein Team des Amtes als Ansprechpartner vor Ort und kümmert sich unter anderem um positiv Getestete. „Aber nur zu den normalen Dienstzeiten, nichts abends oder nachts“, sagt Gesundheitsamtsleiter Lukas Murajda. Eine der Freiwilligen in seiner Behörde ist Natalya Tretyak. Sie betreut die Hotline und beantwortet alle Fragen rund um Gesundheit, Unterkunft, Schul- oder Kitaplätze. „Was die Frauen und Kinder jetzt brauchen, ist Normalität.“ Laut Bezirksamt lernen mittlerweile die ersten Kinder in Willkommensklassen. „Die Sorge, dass viele nicht gegen Kinderkrankheiten wie Masern oder Poliomyelitis geimpft sind, hat sich nicht bestätigt“, informiert Murajda. „Die ukrainischen Kinder sind oft besser geimpft als deutsche Schulkinder.“ Was in Mitte besonders sei, betont Stadtrat Keller, sei nicht nur die enge und unbürokratische Zusammenarbeit mit den Helfern, sondern mit den Betroffenen selbst. Möglich wird das über die Allianz der ukrainischen Organisationen, die beispielsweise bei der ersten Orientierung hilft – von der Anmeldung und Unterkunft bis zur Arbeitssuche. „Unser gemeinsames Ziel ist, die Familien bestmöglich zu versorgen“, so Yulia Baldy. „Und alle ihre Fragen im Vorfeld zu beantworten.“

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 995× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.