Der Bezirk kann eine positive Energiebilanz ziehen
Jede Kommune ist selbst Energieverbraucher und sollte daher klimaschutzpolitisches Vorbild bei der Bewirtschaftung ihrer Dienstgebäude, Schulen, Kitas oder Sportanlagen sein. Charlottenburg-Wilmersdorf ist das gelungen. Wie der neueste Energiebericht zeigt, konnte der Kohlendioxid-Ausstoß seit 1995 um 62 Prozent gemindert werden. Zum Vergleich: 2008 hatte der Senat das Ziel formuliert, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Für den Bericht wurden von den insgesamt rund 200 Liegenschaften des Bezirks 73 begutachtet. Auch sonst kann sich die Bilanz für den berücksichtigten Zeitraum von 16 Jahren sehen lassen. Der Energieverbrauch sank um 31 Prozent, die Energiekosten um 32 Prozent. Zwischen 2010 und 2011 sanken Kohlendioxid-Emission und Energieverbrauch allerdings nur um zwei beziehungsweise ein Prozent. Die Energiekosten nahmen sogar zu - weil die Preise steigen.
Die Einsparungen seit 1995 waren zu erzielen, weil der Bezirk 2010 beim Strom auf regenerierbare Energie und Fernwärme umgestellt, seine Heizungsanlagen optimal eingestellt, die Trinkwarmwasseranlagen modernisiert und die Gebäude, etwa durch neue Fenster, besser gedämmt hat.
Der Bezirk besitzt derzeit 15 Anlagen mit regenerierbarer Energietechnik, darunter zwei Blockheizkraftwerke in der Helen-Keller-Schule und im Mommsenstadion. Die Ernst-Adolf-Eschke-Schule in der Waldschulallee 29 ist ein Beispiel für eine gelungene Energiekosteneinsparung. Gleich neun Maßnahmen konnten hier zwischen 2009 und 2011 verwirklicht werden. Die Kosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro wurden aus Fördermitteln finanziert. Sie stehen in naher Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Der Energieverbrauch an der Schule konnte um 51 Prozent verringert werden. Die Kosteneinsparung beträgt 9600 Euro pro Jahr.
In den nächsten zwei Jahren wird der Bezirk aber nur mit den üblichen Mitteln der so genannten baulichen Unterhaltung Verbesserungen an Heizungen, Lüftungsanlagen, Fenstern oder Dächern vornehmen. Wichtig sei die "Nutzersensibilisierung", so das Facility Management des Bezirks. Also nicht die Heizkörper aufdrehen und gleichzeitig die Fenster öffnen. Dazu soll es Informationsveranstaltungen und Ausstellungen geben.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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