Räumung des Rathauses: Es fehlen noch 1000 Quadratmeter Bürofläche
Das Verwaltungsgebäude am Hohenzollerndamm und das Rathaus Charlottenburg werden die meisten Mitarbeiter der Bezirksverwaltung aufnehmen. Wer dort keinen Platz findet, muss in anderen kommunalen Liegenschaften untergebracht werden. Da der Bezirk nicht mit Quadratmetern wuchern kann, hat man sich von allen externen Mietern in den bezirkseigenen Gebäuden getrennt. Ausziehen mussten der Kita-Eigenbetrieb, der jetzt seinen Sitz am Borsigturm in Reinickendorf hat, der Gerontopsychiatrische Verband, eine Lichtpauserei, die seit vier Jahrzehnten am Hohenzollerndamm beheimatet war, und einige Kunstschaffende in bezirkseigenen Ateliers. Ein vom Bezirksamt hinzugezogenes Unternehmen, das auf Büroraum-Optimierung spezialisiert ist und bereits Aufträge von Bundesinnen- und Bundesfinanzministerium sowie vom Bezirk Spandau erhalten hat, kam im Februar zu dem Schluss, dass der Verwaltung 3500 Quadratmeter Fläche fehlen. Man hätte eine Etage am Fehrbelliner Platz behalten müssen. "Das wollten wir nicht, weil wir dem Land Berlin gesagt hatten, dass wir das Gebäude ganz aufgeben", so der für den Umzug verantwortliche Stadtrat Klaus-Dieter Gröhler. Das Rathaus Wilmersdorf wird bis 31. Dezember 2014 geräumt. Es befindet sich bereits im Portfolio der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die im Auftrag des Landes rund 1600 landeseigene Gebäude in der ganzen Stadt bewirtschaftet.
An den Fehrbelliner Platz ziehen der Landesrechnungshof und ab 2018 das Landesarbeitsgericht. Ebenso dient das Rathaus Wilmersdorf künftig anderen landeseigenen Büros als Übergangsbleibe, wenn an deren angestammten Ort saniert wird.
Gröhler hat nach weiteren Ausweichmöglichkeiten gesucht und ist fündig geworden. Teile der Friedhofsverwaltung werden ins frühere Krematorium Wilmersdorf verlagert. Andere Mitarbeiter ziehen ins Mosse-Stift in Schmargendorf. Dort werden derzeit Räume entsprechend instandgesetzt.
Trotzdem fehlen immer noch 1000 Quadratmeter für die Bediensteten des Bezirks. Stadtrat Gröhler muss findig sein. Und: "An der einen oder anderen Stelle wird noch einmal die Nutzungsintensität angeschaut, hier und da optimiert und verdichtet." Das bedeutet wohl: noch mehr zusammenrücken. Künftig teilen sich fünf Mitarbeiter ein 65 Quadratmeter großes Büro.
Im Rathaus Charlottenburg gibt es Räume, die wegen des Brandschutzes bisher als nicht bürotauglich eingestuft wurden. "Wir müssen diese Räume ertüchtigen, um den Brandschutz zu gewährleisten", so Gröhler. Hier wären weitere 150 bis 200 Quadratmeter herauszuholen. Eine andere Idee ist, das Bürgeramt im Rathaus Charlottenburg anderweitig unterzubringen, etwa im Einkaufszentrum Wilmersdorfer Arcaden. Die Standorte der Computeria bleiben so lange, bis das Bezirksamt etwas Passendes dafür gefunden hat. Eine Überlegung ist, sie in die Bibliothek zu integrieren.
Im Rathaus Charlottenburg bleiben der Bürgermeister, die Pressestelle, weite Teile der Abteilung für Jugend, Schule und Soziales sowie die Volkshochschule; im Dienstgebäude am Hohenzollerndamm das Bürgeramt, das Ordnungsamt, die Kommunale Galerie, das Theater Coupé, die meisten Abteilungen des Gesundheitsamtes sowie alle Abteilungen unter Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte - wegen der kurzen Entfernung zur Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Fehrbelliner Platz.
Vom Umzug sind insgesamt 1000 Mitarbeiter betroffen. Das ist mehr als die Hälfte aller 1875 Beschäftigten. Im Mai erhalten sie die Raumzuweisungen. Danach gehen die einzelnen Abteilungen in die "Feinplanung". "Vor der Sommerpause wird das Bezirksamt entscheiden, welches Amt in welchem Haus sitzt", sagt Klaus-Dieter Gröhler.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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