CFC Hertha 06 verliert gegen Außenseiter Lübars
Kurz nach dem Abpfiff dieser Landesliga-Partie am 29. September war Tik zunächst in die Kabine verschwunden, um mit seiner Mannschaft zu reden. Erst danach umschrieb er den schwachen Auftritt mit diesem einen Wort. Und jeder, der die Partie an der Brahestraße gesehen hatte, konnte nur beipflichten. Nachdem Trainer und Reporter kurz geschwiegen hatten, kam dann aber doch noch etwas: "Meine Mannschaft war von Anfang an überhaupt nicht auf dem Platz. Sie wirkte schläfrig, müde, lethargisch halt. Warum das so war, kann ich aber nicht sagen."Obwohl Coach Tik seine Truppe davor gewarnt hatte, den 1. FC Lübars zu unterschätzen, kam der Tabellenführer gegen defensiv gut eingestellte Nordberliner nicht ins Spiel. Und mit ihren Kontern und Standardsituationen waren die Grün-Weißen aus Lübars stets gefährlich: Pascal Jankowski, Maxim Morlang und Dennis Pyrrhus brachten den Außenseiter in Führung. Als dann auch noch Fatih Yüksel kurz vor der Pause zu Recht die Rote Karte sah und der CFC in Unterzahl agieren musste, war eigentlich klar, dass dies ein schwarzer Sonntag für die Charlottenburger werden würde.
Nach der Pause hatte Hertha 06 zwar deutlich mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile. Der 1. FC Lübars tat aber nicht mehr als nötig, machte die Räume eng und ließ zehn Charlottenburger Kicker kaum zur Entfaltung kommen. Torgefährlich wurde der CFC nur durch Fernschüsse oder in Standardsituationen. Und wenn ein Ball dann doch mal gefährlich in Richtung Tor gespielt wurde, war FC-Torwart Philip Schomanski auf dem Posten. "In der zweiten Halbzeit haben wir das gut gemacht. Und für diese Einstellung bin ich der Truppe dankbar. Es ändert aber nichts daran, dass wir trotzdem aufgrund der ersten 45 Minuten verdient verloren haben."
Durch diese Niederlage musste der CFC Hertha 06 auch die Tabellenführung in der Landesliga, 2. Abteilung an den FC Internationale abgeben. Die Truppe um Murat Tik gehört aber weiterhin zu den Favoriten auf den Aufstieg. Auch wenn der Coach das nicht mehr hören mag: "Das geht mir wirklich langsam auf die Nerven, dass es überall heißt: Wir müssen aufsteigen." Natürlich habe man den Druck, zu den Favoriten zu gehören. Und Tik selbst habe sich diesen Druck nach seinem Wechsel vom Spandauer SV zum CFC im Sommer auch auferlegt. Allerdings: "Man darf niemals vergessen, dass die anderen auch Fußball spielen können. Das haben wir heute wieder gesehen."
Abschließend ging der Blick des Trainers nach vorn: "Wir haben heute ein Spiel verloren, mehr nicht. Deshalb werde ich jetzt nicht auf die Jungs draufhauen, sondern sie behutsam aufbauen. Schließlich ist die Saison noch lang."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.