Spreefüxxe starten grandios in die Saison
"Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden", sagte ein glücklicher Coach. Allerdings war zu bemängeln, dass die Gastgeberinnen in der Offensive zu viele Chancen ungenutzt ließen. "24 Fehlwürfe sind viel zu viel. Aber in der Abwehr standen wir auch heute wieder sehr gut." Da die Partie bereits Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 23:15 entschieden war, nutzte der Coach die Gelegenheit und wechselte munter durch, um allen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben.
"Das waren zwei starke Leistungen zum Saisonauftakt", freute sich auch Managerin Britta Lorenz. "Diese beiden Spiele haben gezeigt, dass wir in diesem Jahr eine kompakte Mannschaft zur Verfügung haben, die nicht nur aus sieben, sondern aus 14 nahezu gleichwertigen Spielerinnen besteht. Sie alle haben eine wichtige Rolle in diesem Gefüge und können einem Spiel ihren Stempel aufdrücken."
Mit der 29-jährigen Rückraumspielerin Christine Beier wechselte eine erfahrene Akteurin vom Frankfurter HC nach Berlin, die von ihren neuen Mannschaftskolleginnen sofort zur Spielführerin gewählt wurde. "Christine war natürlich sehr überrascht über ihre Wahl. Aber da sie ein sehr einfühlsamer Mensch ist, der stets auf die anderen achtet, aber auch sagt wo es langgeht, hat sie innerhalb der Mannschaft sofort Eindruck hinterlassen", schwärmt Britta Lorenz. Nicht zuletzt die Wechsel von Julia Goldhagen und Vivien Schwarz vom TSC Berlin zeigen aber auch, dass man bei den Spreefüxxen auf dem besten Weg ist, die Kräfte der Stadt zu bündeln. "In der Vergangenheit haben immer wieder die besten Berliner Handballerinnen die Stadt verlassen, um Bundesliga-Handball zu spielen. Natürlich ist es unser Ziel, die stärksten Spielerinnen in Berlin zu halten. Und das geht am besten, wenn man erfolgreich Handball spielt - irgendwann vielleicht auch in der 1. Bundesliga."
Wichtig sei, dass die Spielerinnen erkennen, wo sie sich am besten weiterentwickeln können. Dass alle Vereine dabei an einem Strang ziehen, ist eher unrealistisch. "Als ich vor Jahren aus Flensburg nach Berlin kam, hat mich schon ein wenig irritiert, dass jeder Klub sein eigenes Süppchen kocht ", erinnert sich Britta Lorenz.
Zur Umsetzung des Ziels, ein Klub für ganz Berlin zu sein, trägt auch und ganz besonders der Spielort bei: "Wir haben uns vor drei Jahren bewusst für die Mitte der Stadt entschieden, um ein Klub für ganz Berlin zu sein. Diese Halle ist großartig und für alle unsere Fans gut erreichbar." Und mit ihr ist ein Traum verbunden, den sowohl die Managerin als auch Coach Dietmar Rösicke haben: ein Bundesligaspiel in einer ausverkauften Sömmering-Sporthalle bestreiten.
Spätestens dann wären die Füchse im Berliner Frauenhandball das, was die Männer bereits sind: ein richtiger Hauptstadtklub.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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