Augenmerk liegt auf der Bildung
Kreative Unruhe im Kunsthaus Dahlem auch im Lockdown

Während des Lockdowns werden im Kunsthaus Dahlem eine Reihe von Projekten entwickelt.  | Foto: K. Rabe
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Das Kunsthaus Dahlem im Käuzchensteig bleibt wie alle anderen Museen und Ausstellungshäuser wegen des Lockdowns geschlossen. Die Mitarbeiter nutzen die Gelegenheit, um sich auf vorwiegend strukturelle Aufgaben zu konzentrieren.

Besonders Augenmerk hat das Kunsthaus dabei auf den Bereich der Bildung und Vermittlung gelegt und sich gezielt darauf konzentriert, Drittmittel für verschiedene Projekte einzuwerben. Bei den Projekten werden freiberufliche Künstler, Kunstvermittler und Kreative einbezogen, die von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen sind. Nach der Wiedereröffnung des Kunsthauses sollen die Projekte umgesetzt werden.

Eines der Projekte beschäftigt sich mit der Erweiterung des museumspädagogischen Angebots. Das Bildungs- und Vermittlungsangebot des Kunsthauses kann mit Unterstützung einer privaten Stiftung deutlich ausgeweitet werden. Ziel ist es, einen Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Geschichte des Hauses zu leisten. Das museumspädagogische Programm befasst sich vor allem mit der Bau- und Nutzungsgeschichte des Hauses, das als Atelier für den NS-Bildhauer Arno Breker errichtet wurde. Ein weiterer Aspekt ist die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur der Nazi-Zeit. Die verschiedenen Programme wurden in Kooperation mit erfahrenen Künstlern erstellt. Sie umfassen praktische Workshops, Lesungen und Vorträge. Vorgestellt wird sie in einer Broschüre, die in Kürze gedruckt und auch online erhältlich sein ist.

In einem weiteren Projekt wird eine Publikation zum Fund von zwei monumentalen Marmorköpfen im Garten des Kunsthauses erstellt. Bei einem der Köpfen handelt es sich um den verschollenen „Romanichel“ aus dem Jahr 1940. Derzeit untersuchen Experten in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlung die Zuordnung des zweiten Kopfes und aus welchem Grund die Werke vergraben wurden. Die Publikation soll im Laufe des Jahres erscheinen.

Mit der Fachbibliothek des Hauses befasst sich ein drittes Projekt. Das Kunsthaus Dahlem hat vor fünf Jahren die Bibliothek des Malers Heinz Trökes durch eine Schenkung aus dem Nachlass erhalten. Unter den 300 Bänden sind auch ältere Publikationen zur Kunst Afrikas, Ostasiens und der Südsee. Der Bestand wird derzeit neu inventarisiert und katalogisiert. Finanziert wird das Projekt durch die R.E.M.M. Invest GmbH. In der letzten Märzwoche soll auf Instagram und Facebook täglich ein Buch aus dem Nachlass vorgestellt und dessen Bezug zum Schaffen und zur Vita des Künstlers dargestellt werden.

Die derzeitige Ausstellung „Der unbekannte politische Gefangene“ musste zwar kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen werden, doch der zur Ausstellung erschienene Katalog gibt einen ersten Eindruck schon während der Corona bedingten Schließung. Er ist in deutscher und englischer Sprache erschienen und umfasst 304 Seiten mit 87 Abbildungen. Er kostet 29 Euro, für Mitglieder des Freundeskreises 20 Euro, und kann per E-Mail an info@kunsthaus-dahlem.de bestellt werden.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.kunsthaus-dahlem.de.

Während des Lockdowns werden im Kunsthaus Dahlem eine Reihe von Projekten entwickelt.  | Foto: K. Rabe
Wegen der Corona-Pandemie ist das Kunsthaus Dahlem für die Öffentlichkeit geschlossen. | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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