Auf zur Wahl! Ende März werden in Berlin die bezirklichen Seniorenvertretungen gewählt

Helga Schulz aus Neukölln ist eine von berlinweit 297 Kandidaten, die sich Ende März der Wahl zu den bezirklichen Seniorenvertretungen stellen. | Foto: GS LSBB/LSV
  • Helga Schulz aus Neukölln ist eine von berlinweit 297 Kandidaten, die sich Ende März der Wahl zu den bezirklichen Seniorenvertretungen stellen.
  • Foto: GS LSBB/LSV
  • hochgeladen von Stefanie Roloff

Berlin. Vom 27. bis 31. März sind 900 000 Berliner ab 60 Jahren dazu aufgerufen, ihre Interessenvertreter zu wählen. Erstmals ist auch Briefwahl möglich. Doch was bringt’s? Die wichtigsten Fakten auf einen Blick.

Wer wird gewählt? In den zwölf Bezirken stehen 297 Kandidaten zur Wahl. Gewählt werden die Vorschlagslisten zur Berufung in die bezirkliche Seniorenvertretung. Das zuständige Mitglied des jeweiligen Bezirksamts beruft daraus laut Berliner Seniorenmitwirkungsgesetz (BerlSenG) diejenigen Bewerber, die die meisten Stimmen erhalten haben. Berufen werden im April je Bezirk maximal 17 Seniorenvertreter für fünf Jahre.

Wer darf wählen? Wahlberechtigt sind alle Senioren mit Hauptwohnsitz im Land Berlin, die am 31. März 2017 das 60. Lebensjahr vollendet haben.

Woher weiß man, wer zur Wahl steht? Die Berufungsvorschläge können seit 27. Januar auf Aushängen in den Bezirksämtern, aber auch in Kiezclubs und Seniorenheimen eingesehen werden. Sie stehen zudem je Bezirk auf www.ü60.berlin zum Download zur Verfügung.

Wie wird gewählt? Es gibt eine neue Fassung des BerlSenG mit Wirkung vom 4. August 2016. In jedem Bezirk kann nun an mindestens fünf statt vormals drei Wahlorten gewählt werden. Neu ist auch, dass erstmals alle Wahlberechtigten schriftlich über die Seniorenwahl informiert wurden. Zudem ist jetzt auch die Briefwahl möglich. Bis zum 12. März können die Unterlagen dafür noch beantragt werden, die bis zum 25. März eingegangen sein müssen. Eine wichtige Möglichkeit für berufstätige Senioren, denn die Wahlwoche ist eine ganz normale Arbeitswoche. Johanna Hambach, Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Berlin und Seniorenvertreterin in Treptow-Köpenick, erwartet durch die Änderungen eine deutlich höhere Wahlbeteiligung. Die lag bei der Wahl 2006 bei 0,32 Prozent und 2011 bei 0,61 Prozent.

Warum wählen gehen? Sicherheit und Barrierefreiheit, eine gute Gesundheitsversorgung im Kiez, mehr Mobilität – die ehrenamtlichen Seniorenvertreter setzen sich für Themen rund um ein selbstbestimmtes Leben im Alter ein. Die Vorsitzenden der bezirklichen Seniorenvertretungen sind dabei Mitglied in den beiden anderen ehrenamtlichen Senioren-Gremien auf Landesebene, der Landesseniorenvertretung (LSV) und dem Landesseniorenbeirat (LSB). Der Landesseniorenbeirat berät das Abgeordnetenhaus und den Senat. Die Landesseniorenvertretung unterstützt die Arbeit der Seniorenvertretungen in den Bezirken. Die bezirklichen Vertreter bieten vor Ort Sprechstunden an und stehen im Austausch mit Politik und Verwaltung, die nach Änderung des Gesetzes eine Informationspflicht haben. In den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) haben sie zudem Rederecht. „Und unsere Stimme wird gehört“, weiß Johanna Hambach.

Wie viel kostet die Wahl? Durch das neue Wahlverfahren existieren noch keine Erfahrungswerte. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales geht von 900.000 bis 1,7 Mio. Euro Gesamtkosten aus (Drucksache 17/17890 des Abgeordnetenhauses).

Warum wurde nicht zeitgleich mit den BVV-Wahlen gewählt? Die Gleichzeitigkeit der Wahlen war ein Wunsch der Seniorenvertretungen. Diesem Wunsch ist das Abgeordnetenhaus allerdings nicht gefolgt. Das lag vor allem daran, dass das neugefasste Seniorenmitwirkungsgesetz erst am 7. Juli 2016 beschlossen und zum 4. August wirksam wurde. Somit hätte die Zeit gar nicht mehr gereicht, die Wahl der Seniorenvertretungen bis zur BVV-Wahl am 18. September vorzubereiten. Außerdem soll durch unterschiedliche Wahltermine die Eigenständigkeit der Wahlen gewährleistet bleiben. „Nicht alle Wünsche werden wahr, aber die entscheidenden sind durchgekommen“, sagt dazu Johanna Hambach. sr

Weitere Informationen gibt es auf www.ü60.berlin.
Autor:

Stefanie Roloff aus Friedenau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 175× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 158× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 218× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 600× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.