Das steckt so in ihm drin
Hans Markert eröffnet mit seiner Stiftung Markstein sozial benachteiligten Kindern Bildungschancen

Das Wohnzimmer von Hans Markert ist auch Stiftungsbüro. Markert fördert mit seiner Stiftung auch Musikerziehung und hat erst mit 78 angefangen, Saxophon zu lernen. | Foto: Dirk Jericho
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Hans Markert war sein halbes Leben lang Lehrer. Mit der von ihm gegründeten Stiftung Markstein fördert er Schülerprojekte und Musikerziehung. Die Stiftung sucht ehrenamtliche Helfer.

Hans Markert kann viele Geschichten aus seinem Leben erzählen – zum Beispiel von den Bombennächten, die er 1944 als Vierjähriger in seinem Wohnhaus an der Menzelstraße erlebt hat, oder von den Jobs als Zeitungsausträger, Kohlenschlepper und Teppichklopfer, mit denen er seine Oberschulzeit finanziert hat. Der 80-Jährige hat als junger Mann als Messesteward auf großen Reiseschiffen gearbeitet und war 1963 ein Jahr lang Lehrer in einer Privatschule in Massachusetts und später auch an einer algerischen Schule tätig.

Auch die im Kiez markante Fassadenbemalung neben dem Spielplatz in der Menzelstraße 7 hat Hans Markert als Hausbesitzer finanziert.  | Foto: Dirk Jericho
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Durch seine Sparsamkeit ist Markert zu einem Vermögen gekommen. „Ich habe durch die Kindheit gelernt, mit Geld umzugehen“, sagt er. Noch heute stellt er die Milch im Winter lieber auf den Balkon, um den Kühlschrank nicht aufmachen zu müssen. Er weiß, dass das „pillepalle“ ist, aber es steckt so in ihm drin. Das große Wohnhaus mit zwei Gewerbeeinheiten in der Menzelstraße 7 hat der pensionierte Lehrer schon 1970 gekauft. Mit den Mieteinnahmen und mit den Renditen aus Aktien und anderen Firmenbeteiligungen kam einiges zusammen. „Mitnehmen kann ich meinen Reichtum ja nicht“, sagt Markert zu seinem Motiv, 2011 die Stiftung Markstein zu gründen. Kinder, die erben könnten, hat er nicht.

Wendepunkt und Wandel

Die Stiftung hat „Bildungsförderung für junge Menschen zum Ausgleich sozialer Nachteile“ als Ziel. Etwa eine Million Euro Kapital hat die Stiftung derzeit, eingebracht hat fast alles davon Hans Markert. Die Stiftung gibt ihre Erträge aus dem angelegten Kapital komplett für die Förderung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus. Es gibt quasi keine Verwaltungskosten. Das Stiftungsbüro ist Markerts Wohnung, die Treffen der zwei Gremien – Vorstand und Kuratorium – finden auf der Wohnzimmercouch statt. Alle arbeiten ehrenamtlich, es gibt so gut wie keine Kosten für Buchhaltung, Internetpräsenz und Büro. Markert ärgern Stiftungen, die in schicken Büros tagen „und einen unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand haben“. Seine Stiftung „gibt das Geld mit Augenmaß aus“, wie er sagt. Der Stiftungsname Markstein soll wie ein Grenzstein oder Meilenstein auch „einen Wendepunkt und Wandel darstellen“. Und seinen Namen hat der Stiftungsgründer auch darin versteckt.

Mit über 270.000 Euro konnte die Stiftung Markstein bisher zum Beispiel für Schüler die Unterrichtsstunden an Musikschulen finanzieren und das Projekt „Schüler helfen Schülern“ unterstützen. 2019 konnte sie für unterschiedliche Projekte Fördergelder über insgesamt 47.000 Euro ausschütten, im vergangenen Jahr waren es etwa 43.500 Euro.

Mitstreiter gesucht

Hans Markert ist es wichtig, dass das Geld auch wirklich für die Bildungsarbeit ausgegeben wird. Deshalb sucht die Stiftung dringend weitere ehrenamtliche Helfer, die sich in den Gremien engagieren wollen und den Kontakt zu den Schulen und Musikschulen halten. Es geht auch darum, mal hinzugehen und zu gucken, wie das Geld bei den geförderten Projekten verwendet wird.

Kontakt: Stiftung Markstein, Menzelstr. 7, Tel. 31 95 31 81, E-Mail: info@stiftung-markstein.de. Weitere Informationen im Internet auf stiftung-markstein.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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