Wahlkreisbüro nimmt diskriminierende Vorfälle auf
"Am 15.06.14 wird ein 35-jähriger Mann gegen 03.25 Uhr in der Hauptstraße in Schöneberg von einem unbekannten Mann aus einer Gruppe heraus homophob beleidigt und geschlagen", lautet eine der ersten Meldungen des Registers. Der bislang letzte Eintrag meldet eine Schmiererei mit beleidigendem Inhalt auf einem Plakat von "Pro Asyl" an der Bürotür der Integrationsbeauftragten im Rathaus Schöneberg.
Das Register hat am 1. August 2014 in Tempelhof-Schöneberg seine Arbeit aufgenommen. Es erfasst rassistische, antisemitische, rechtsradikale, homosexuellenfeindliche und andere diskriminierende Vorfälle: Sachbeschädigungen und tätliche Übergriffe, aber auch das Anbringen entsprechender Aufkleber, Beleidigungen oder Bedrohungen. Das erste Register wurde 2005 in Pankow eingerichtet. Die Registerstellen werden aus Bezirks- und Landesmitteln finanziert. Die gemeldeten Vorfälle werden an die Koordinierungsstellen der Register weitergeleitet, dort gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht.
Zwischen August und Dezember 2014 wurden im Bezirk 35 Vorfälle erfasst. Häufigstes Tatmotiv mit 19 Fällen war Rassismus. Je fünf Vorfälle dokumentieren Feindseligkeiten gegen Juden sowie Menschen mit abweichender sexueller Orientierung.
"Das Registrieren solcher Vorfälle in lokalen Anlaufstellen schafft Transparenz und zugleich für die Betroffenen einen Raum, in dem sie ihre Erlebnisse schildern können und mit ihren Problemen nicht allein dastehen", sagt die Senatorin.
Dilek Kolat ruft insbesondere Gewerbetreibende in Friedenau dazu auf, sich ebenfalls als Registerstelle zur Verfügung zu stellen.
Vorfälle können im Wahlkreisbüro dienstags 15 bis 18 Uhr, mittwochs 15 bis 17 Uhr und donnerstags 11 bis 14 Uhr, unter 91 50 27 00 oder per E-Mail an wahlkreisbuero@dilek-kolat.com gemeldet werden. Die Entgegennahme und Weiterleitung der Meldungen erfolgt vertraulich.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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