Trocken schon seit 1997
Degewo plant keine Wiederinbetriebnahme des Reiherbrunnens am Marktplatz Friedrichshagen
Er steht etwas abseits des Marktplatzes Friedrichshagen, direkt vor dem zehnstöckigen Wohnhaus: der Reiherbrunnen. Bis 1997 war er in Betrieb. Seitdem sprudelt dort kein Wasser mehr. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Förster (FDP) plant die Degewo derzeit keine Wiederinbetriebnahme. Entsprechende Investitionsmittel seien nicht vorgesehen.
Eine lückenlose Dokumentation über die Geschichte des Reiherbrunnens ist nicht vorhanden. „Bisher hat die Recherche zur Bronzeplastik ‚Reihergruppe‘ von Hans Detlev Hennig ergeben, dass diese Skulpturengruppe 1971 innerhalb der Plastik- und Blumen-Ausstellung im Treptower Park zu sehen war. Vermutlich ist sie danach nach Friedrichshagen gelangt und wurde dort dann als Brunnen installiert. Wer die Kosten getragen hat, ist nicht belegt“, heißt es in der Beantwortung des Senats. Zuletzt fanden 1997 am Reiherbrunnen vor dem Haus Myliusgarten 24-30 Bauarbeiten statt. Die Köpenicker Wohnungsgesellschaft mbH (Köwoge), heute Degewo, sanierte damals die äußere Anlage des Brunnens und die Skulptur. Sowohl der Brunnen als auch die Wasserleitungen waren zu diesem Zeitpunkt marode. Eine neue Pumpe hätte ebenfalls eingebaut werden müssen, doch die Köwoge entschied sich aus Kostengründen dagegen. Auch, weil der Brunnen häufig vermüllt war und deshalb gereinigt werden musste.
Die Förderung von Kunst im Stadtraum ist der Degewo eigenen Angaben zufolge immer ein großes Anliegen gewesen, bis heute. Leider habe sich im Zusammenhang mit der Sanierung jedoch kein Kooperationspartner zur Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme gefunden, heißt es. „Das zeugt kaum vom Verantwortungsbewusstsein eines großen Vermieters im Bezirk, wenn der keine Möglichkeit findet, den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen“, kritisiert Stefan Förster. „Ein positives Beispiel ist die Howoge in Lichtenberg. Die hat den Fischerbrunnen vor ihrer Firmenzentrale Frankfurter Allee/Möllendorffstraße vom Bezirk übernommen, vorbildlich restauriert und finanziert jetzt auch den Betrieb der Brunnenanlage. So ein Engagement würde ich mir auch bei der Degewo wünschen“, ergänzt er.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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