Aus dem Eckwerk wird "Wieweil"
Umstrittenes Grundstück darf bebaut werden

Die Türmen öffnen sich zur Spree hin. Die Innenhöfe werden mit Stadtgärten begrünt.  | Foto:  Graft/Kleihues+Kleihues
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  • Die Türmen öffnen sich zur Spree hin. Die Innenhöfe werden mit Stadtgärten begrünt.
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Um das Grundstück gab es viel Streit. Jetzt hat die Bebauung der Holzmarktstraße 19 bis 26 grünes Licht bekommen. An der Spree entsteht eine „Wohn- und Wissenslandschaft“ in drei Türmen. „Wieweil“ haben die Planer das Projekt getauft.

Vor Jahren noch sah es düster aus fürs Eckwerk. Zwar waren die Bebauungspläne hochgelobt, doch das Zukunftsprojekt an der Holzmarktstraße scheiterte. Die geplanten Holztürme durften trotz jahrelanger Verhandlungen am Ende doch nicht gebaut werden. Nun gibt es neue Pläne für das Grundstück an der Spree mit dem Kreativdorf Holzmarkt in der Nachbarschaft.

In drei Türmen soll eine „Wohn- und Wissenslandschaft“ entstehen – mit Büros, Studentenwohnungen, Kultur, Freizeit und Gastronomie. Ausgereift ist die Architektur von Graft mit Kleihues + Kleihues zwar noch nicht, das Bezirksamt hat das Bauvorhaben aber für genehmigungsfähig erklärt. Einen Namen haben die Planer auch schon: „Wieweil“ soll das ehemalige Eckwerk heißen.

Ein gemeinwohlorientiertes Projekt mit bezahlbarem Wohnraum und günstigen Gewerbemieten versprechen die drei Hauptakteure: die Schweizer Stiftung Abendrot als Grundstückseigentümer, die Kilian-Immobiliengruppe (KIM) und die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM). 36 000 Quadratmeter Geschossfläche, davon 9200 Quadratmeter bezahlbarer Wohnraum und keine Eigentumswohnungen. 250 günstige Studentenwohnungen soll es geben, für alle Mieter zugängliche Hochterrassen und eine Aussichtplattform mit Blick auf die Spree sowie Stadtgärten und Durchgänge. Vereine, Organisationen, Bildungsträger, Sozial- und Nachbarschaftsprojekte, aber auch Künstler und Start-ups sollen Gewerberäume ab neun Euro pro Quadratmeter anmieten können. Bis 2026 wollen die Akteure die neue Stadtlandschaft fertig haben.

„Wir werden uns kräftig ins Zeug legen, um hier was Tolles entstehen zu lassen“, sagte WBM-Geschäftsführer Steffen Helbig bei der Vorstellung des Projektes. Angesprochen auf die Wirtschaftlichkeit eines solchen Gemeinwohlprojektes erwiderte Helbig: „Wir würden als WBM kein Projekt mitmachen, das nicht wirtschaftlich ist.“ Das landeseigene Unternehmen ist mit rund 16 000 Wohnungen die größte Wohnungsbaugesellschaft in Friedrichshain-Kreuzberg. Zusammen mit der Kilian Immobiliengruppe realisierte die WBM schon die Pepitahöfe und das Quartier Paulsternstraße in Spandau.

Hinter „Wieweil“ stehen auch Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) und Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne). Scheel sprach von einem „nicht einfachen, aber spannenden Projekt“, mit dem man jetzt mit den überarbeiteten Planungen einen wichtigen Schritt vorangekommen sei. Auch Baustadtrat Schmidt zeigte sich begeistert. „Es ist ein Schlüssel- und Leuchtturmprojekt für den Bezirk.“ Städtebaulich sei der Bereich an der Holzmarktstraße „das Labor für Berlin“.

Die Türmen öffnen sich zur Spree hin. Die Innenhöfe werden mit Stadtgärten begrünt.  | Foto:  Graft/Kleihues+Kleihues
Offener Eingang ins "Wieweil" vom S-Bahnbogen aus.   | Foto: Graft/Kleihues+Kleihues
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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