Schlechtes Zeugnis für Schulen: Bezirk meldet Sanierungsbedarf von 357 Millionen Euro

Friedrichshain-Kreuzberg. Friedrichshain-Kreuzberg hat beim sogenannten Gebäudescan der Berliner Schulen einen Sanierungsbedarf von 357 Millionen Euro angemeldet.

Die Senatsbildungsverwaltung hatte alle Bezirke aufgefordert, ihre Summen für nötige Bauarbeiten an Schulen zu benennen und das nach einigermaßen einheitlichen Kriterien. Herausgekommen ist dabei für ganz Berlin ein Betrag von 4,9 Milliarden Euro, die investiert werden müssten.

Auch wenn manches an dieser Zahl hinterfragt werden kann, zeigt sie doch, was schon davor an vielen Stellen offensichtlich war: Die Substanz vieler Lehranstalten verdient ein schlechtes Zeugnis.

Die Zahlen aus Friedrichshain-Kreuzberg bewegen sich dabei im Mittelfeld. Auf die 357 Millionen Euro müssten allerdings noch einmal rund 40 Millionen Euro dazugerechnet werden, die für die Renovierung der Außenanlagen nötig seien, sagt Finanz- und Immobilienstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne). "Damit wären wir dann bei rund 400 Millionen." Nicht berücksichtigt sei bisher auch, dass für Baumaßnahmen noch Honorarkosten anfallen.

Dringlichkeit in Kategorien

Ob der Senat wirklich fast fünf Milliarden Euro in die Hand nehmen werde, um alle im wahrsten Sinne des Wortes Baustellen an den Berliner Schulen zu beheben, ist noch unklar. Deutlich wäre allerdings geworden, dass mittlerweile auch die Landesebene die Probleme sehe, meint die Stadträtin.

Wobei Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) den angemeldeten Investitionsbedarf anscheinend in mehrere Kategorien unterteilen möchte. Von 1 für "unbedingt erforderlich" bis 4 für "weniger dringend".

Ohnehin sollen sich die Sanierungen über zehn Jahre erstrecken. Im besten Fall bedeute das für den Bezirk dann jährliche Zuwendungen von etwa 40 Millionen Euro, deren Einsatz erst einmal bewältigt werden müsse, so der Hinweis von Jana Borkamp. Aktuell verbaut Friedrichshain-Kreuzberg jährlich ungefähr 30 Millionen Euro, von denen ein Großteil schon jetzt an die Schulen geht. Zusätzliches Geld müsse nicht nur weiteres Personal, sondern auch eine bessere Organisation nach sich ziehen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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