BVV-Mehrheit will die Ausstellung haben

Friedrichshain-Kreuzberg. "Der Weg zur deutschen Einheit" ist der Titel einer Ausstellung, die jetzt doch im Bezirk gezeigt werden soll.

Zuvor hatte eine Mehrheit im Kulturausschuss anders entschieden. Dort wollte die Grünen-Fraktion diesen Weg nicht mitgehen. Die Schau wurde von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur zusammen mit dem Auswärtigen Amt konzipiert und beschreibt die außenpolitischen Etappen zwischen dem Mauerfall am 9. November 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990.

Der CDU-Bezirksverordnete Timur Husein hatte den Antrag gestellt, sie im Laufe des Jahres auch im Rathaus Kreuzberg zu zeigen. SPD und Piraten stellten sich hinter die Idee, die Linke enthielt sich. Nur die Grünen hatten Einwände und setzten sich zunächst im Ausschuss durch. Nach ihrer Meinung sei es fraglich, ob diese Präsentation in das Ausstellungskonzept des Bezirks passe. Zudem plane Friedrichshain-Kreuzberg eigene Veranstaltungen zu diesem Thema.

Bei der BVV-Sitzung klang das wiederum ein wenig anders. Der Antrag sei lediglich ein Prüfauftrag gewesen und der hätte ein grundsätzliches Ja beinhaltet, interpretierte der Grünen-Bezirksverordnete Werner Heck das Votum auf ganz eigene Weise. Zudem sei es um die inhaltliche Ausrichtung noch gar nicht gegangen.

Mitglieder der anderen Fraktionen sahen sich nach solchen Aussagen teilweise im falschen Film und konterten das Herumgeeiere entsprechend. Schon dass hier kein Bezug zum Bezirk vorliege, sei falsch, stellten sie klar. Denn ohne die Wiedervereinigung würde es auch Friedrichshain-Kreuzberg nicht geben. Erinnert wurde auch an zahlreiche Ausstellungen, die in der Vergangenheit bereits im Einvernehmen abgesegnet wurden. Warum dann ein solches Gewese um eine relativ kleine Schau mit 20 Tafeln, deren Anschaffung mit 35 Euro plus fünf Euro Versandkosten den Bezirk auch nicht über Gebühr belastet?

"Ich hoffe, dass die Grünen nicht versuchen, eine kulturelle Hegemonie auszuüben", meinte der Bezirksverordnete Andy Hehmke (SPD). Sein Fraktionskollege John Dahl kündigte an, dass die Sozialdemokraten in Eigenregie die Ausstellung ins Rathaus Kreuzberg holen, sollte es bei der Ablehnung bleiben. Die CDU versprach Fall ihren Arbeitseinsatz beim Aufbau und der Oliver Nöll (Die Linke) will sich an den Kosten beteiligen.

So weit kommt es nicht. Denn eine Mehrheit verlangte, dass das Bezirksamt den Weg zur Ausstellung ebnen soll. Selbst die Gegenwehr der Grünen bröckelte bei der Abstimmung. Rund die Hälfte ihrer Fraktionsmitglieder votierte immer noch dagegen, vom Rest gab es eine Enthaltung.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 994× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.