Dauerausstellung in der Galiläa-Kirche neu eröffnet
Während der gesamten Zeit von 1933 bis 1945 gab es Menschen, die sich gegen die braune Diktatur aufgelehnt haben. Die Schau unter dem Titel "Herr Keuner sagt Nein" (angelehnt an eine Figur von Bertolt Brecht) stellt einige von ihnen und ihre Biografien vor. Es gab Flugblattaktionen von Kommunisten oder Sozialdemokraten, Widerstandszellen in Betrieben (Gruppe Uhrig-Römer), die Opposition der Bekennenden Kirche, vor allem durch die beiden Pfarrer Wilhelm Harnisch in der Samariter- und Eugen Senger in der Galiläa-Kirche, jüdischer Widerstand etwa durch die Gruppe Herbert Baum. Viele dieser Nazigegner wurden ermordet. Andere saßen häufig mehrfach in Gefängnissen und Konzentrationslagern.
Manche Namen und ihr Schicksal sind bis heute kaum bekannt. Etwa die der beiden Zeugen Jehovas Matthias Kikli und Konrad Brzezak. Sie lehnten aus Glaubensgründen sowohl den Militärdienst, als auch jeden Kompromiss oder gar die Vergötterung des Regimes ab und wurden 1940, beziehungsweise 1942 hingerichtet. Auch der religiöse Pazifist Hermann Stöhr (1898-1940) verweigerte 1939 den Wehrdienst und bekam dafür das Todesurteil. Erst 1997 wurde dieser Richterspruch als Unrecht anerkannt und aufgehoben. Seit 2000 heißt der Platz an der Rückseite des Ostbahnhofs nach Hermann Stöhr.
Das Verdienst dieser Ausstellung ist, dass sie an diese Menschen und ihr mutiges Handeln erinnert. Auch wenn sie lediglich einen kleinen Teil aller Widerstandsaktivitäten nicht nur in Friedrichshain abbildet. Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, die Schautafeln nach und nach um weitere Beispiele zu ergänzen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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