Im Bezirk wurden rund 1000 Ferienwohnungen gemeldet
Nach den Zahlen des Wohnungsamtes sind bis zum Stichtag rund 1000 Anträge eingegangen. Wieviel des Gesamtbestand damit erfasst wurden, ist nach Angaben von Leiter Eckhard Sagitza nicht bekannt. "Wir können zu einer möglichen Dunkelziffer keine Angaben machen." Geschätzte Zahlen gingen allerdings in den vergangenen Monaten von rund 3000 Ferienappartements im Bezirk aus. Trifft diese Zahl einigermaßen zu, dann wäre nur etwa ein Drittel gemeldet worden.
Die Touristenunterkünfte mussten angezeigt werden, weil in Berlin seit Frühjahr die Zweckentfremdungsverbotsverordnung wieder in Kraft ist. Private Wohnungen dürfen seither nur noch nach Genehmigung in gewerbliche Räume umgewandelt werden. Die Verordnung zielt allerdings vor allem auf das boomende Ferienwohnungsgewerbe. Für schon bestehende private Übernachtungsstätten gibt es eine zweijährige Übergangszeit. Voraussetzung war allerdings eine Anmeldung vor dem 1. August. Ausnahmen gelten außerdem für die Milieuschutzgebiete, von denen es in Friedrichshain-Kreuzberg sechs gibt. Hier kann der Betrieb auch sofort untersagt werden.
Gleiches droht jetzt den Vermietern, die ihre Unterkunft nicht fristgemäß angezeigt haben. Außerdem müssen sie mit einem Bußgeld rechnen. Das kann bis zu 50 000 Euro betragen.
Warum trotzdem viele anscheinend dieses Risiko in Kauf nehmen, hängt wahrscheinlich mit der Hoffnung zusammen, zumindest nicht sofort erwischt zu werden. Für die Kontrolle nicht nur der Ferienwohnungen, sondern auch weiterer Gewerbeflächen sowie für die Genehmigungen hat der Senat den Bezirken insgesamt 34 neue Mitarbeiter spendiert. Vier davon entfallen auf Friedrichshain-Kreuzberg. Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren, die Kollegen sind also noch gar nicht am Start. Und bei ihrem späteren Einsatz müssen sie hieb- und stichfest nachweisen, dass eine Wohnung wirklich von ständig wechselnden Besuchern frequentiert wird.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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