Verwaltungsgebäude haben eine schlechte O2-Bilanz

In Friedrichshain-Kreuzberg sind mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs, als mit dem Auto. | Foto: Frey
  • In Friedrichshain-Kreuzberg sind mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs, als mit dem Auto.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Erst vor wenigen Tagen haben Klimaforscher erneut Alarm geschlagen. Der CO2-Ausstoß in der Bundesrepublik ist zuletzt, entgegen der Vorgaben und Ziele, wieder gestiegen.

Daran ändern auch die Bemühungen in Friedrichshain-Kreuzberg nichts. Natürlich hat im Grün dominierten Bezirk dieses Thema eine hohe Priorität. Das zeigt sich bereits dadurch, dass es hier sogar eine Klimaschutzbeauftragte gibt. Deren Klimaschutzbericht macht aber gleichzeitig deutlich, dass Anstrengungen in dieser Richtung auch anderen Zwängen, vor allem finanzieller Art, unterworfen sind.

Etwa bei den öffentlichen Gebäuden. Hier hat es in den vergangenen Jahren zahlreiche Sanierungen in Richtung mehr Energieeffizienz gegeben. Das habe sich bereits positiv auf die Betriebskosten ausgewirkt, vermerkt der Bericht. Auch wenn sie nach aktuellen Zahlen zuletzt wieder gestiegen sind. Unterm Strich bleibt aber richtig, dass Investitionen hier nicht nur gut für das Klima sind, sondern zumindest mittelfristig Geld sparen. Allerdings muss zunächst ein hoher Betrag in die Hand genommen werden, der häufig nicht zur Verfügung steht. Das gilt vor allem für einige Gebäude, die sich als wahre Klimakiller erweisen. Allen voran das Rathaus Kreuzberg. Die Kosten, die ein CO2-neutraler Umbau dort verursachen würden, sind kaum zu beziffern.

Nebenwirkungen kann ein Mehr an Klimaschutz auch für private Haushalte haben. Energetische Gebäudesanierungen führen dort häufig zu Mietsteigerungen und damit zum Wegzug weniger solventer Bewohner. Gerade das - Stichwort Gentrifizierung - soll aber eigentlich verhindert werden. Als einen, zumindest kleinen, Lösungsbeitrag empfiehlt der Bericht weitere Angebote und Informationen, die dazu beitragen, dass jeder Bürger in seinen vier Wänden mit Strom, Wasser oder Heizung sparsam umgehen kann.

Eine Art Musterknabe ist der Bezirk dagegen in Sachen motorisierten Individualverkehr. Auf 1000 Einwohner kommen hier lediglich 268 Autos, im Berliner Durchschnitt sind es 412. Nur etwa 17 Prozent der Bevölkerung nutzt den PKW oder das Motorrad als regelmäßiges Fortbewegungsmittel. Rund ein Drittel sind zu Fuß unterwegs. Jeder vierte Kreuzberger sowie 16 Prozent der Friedrichshainer fahren mit dem Fahrrad. In Friedrichshain greifen die Anwohner dagegen stärker auf den öffentlichen Nahverkehr zurück (34 Prozent), als in Kreuzberg (26 Prozent).

Auch die Mitarbeiter des Bezirksamtes absolvieren einen Großteil ihrer Dienstwege per Pedes, Rad, Bus oder Bahn. Ein "personalisiertes Kraftfahrzeug", sprich einen Dienstwagen haben weder die Bürgermeisterin, noch die Stadträte.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 760× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 922× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.