Ostkreuz: Alte Brücken und Viadukte werden für Bahnverkehr fit gemacht
Der Bahnhof Ostkreuz ist seit 2006 Großbaustelle. Es ist ein hochkomplexes Bauprojekt, das bei laufendem Betrieb verwirklicht wird. Die Gleisanlage muss neu geordnet, die angebundenen Brücken müssen dafür erweitert, Bahnsteige neu angelegt werden.
Über die 2015 anstehenden wichtigsten Schritte informierte der Leiter der Deutschen Bahn Projektbau, Mario Wand, jetzt in einer Anwohnerversammlung. Bereits im Bau ist die Erweiterung des Bahnviadukts zwischen Ostkreuz und Rummelsburg entlang der Hauptstraße. Die Gleisanlage soll den heutigen Anforderungen entsprechend neu geordnet werden. Denn das 100-jährige Viadukt ist viergleisig und für die benötigten fünf Gleise zu eng. Deshalb wurde südlich des Bahnviadukts eine Wanne aus Beton gegossen. Im Frühjahr soll sie ein zusätzliches Gleis für den Fernbahnverkehr aufnehmen. Die Betonwanne soll Erschütterungen aus dem Bahnverkehr in den Boden ableiten und die Belastung für die umstehenden Häuser dämpfen.
Zudem soll an den Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Eisenbahnbrücken über die Karlshorster Straße weitergebaut werden. Besonders zwischen dem 4. Mai und dem 18. September wird es südlich der Brücken an der Karlshorster Straße zu Vollsperrungen zwischen Haupt- und Marktstraße kommen. Auch die Tramlinie 21 wird für diesen Zeitraum unterbrochen, ein Umsteigen soll durch eine Unterführung ohne Schienenersatzverkehr ermöglicht werden. Im Mai und Juni werden die alte Brücke abgetragen und der Überbau sowie das Widerlager für eine neue gebaut. Sie soll dann zwischen Juli und Dezember eingebaut werden.
Gestalt soll auch das Kreuzungsbauwerk zwischen Karlshorster Straße und Kynastbrücke annehmen. Das Bauwerk mit einer Spannweite von 40 Metern soll der "Ostkopf" der S-Bahn am Bahnhof Ostkreuz werden. Derzeit werden die Untergrundarbeiten vorbereitet. Gleichzeitig wird damit vorsorglich Platz für einen künftigen Tunnel gemacht, der die A 100 aufnehmen würde - noch gibt es für die Autobahn jedoch kein Planrecht.
Eines der größten Projekte ist der Bau der Südkurvenbrücke neben dem Wasserturm. Sie soll eine Verbindung zwischen den S-Bahnhöfen Treptower Park und Warschauer Straße schaffen. Dabei werden die einzelnen Brückenteile auf den vorgesehenen Platz über den Markgrafendamm gehoben. Die Einzelteile werden anschließend zusammengeschoben. Der Betrieb auf der Straße und Schiene soll während der Bauzeit aufrechterhalten werden.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.