Friedrichshain-Kreuzberg. Laut Arbeitsstättenverordnung hat ein Beschäftigter in Deutschland Anspruch auf einen Arbeitsplatz in der Größe von mindestens 8,6 Quadratmetern. Das Bezirksamt liegt weit über dieser Vorgabe.
Nimmt man hier die Quadratmeterzahl aller Dienstgebäude und teilt sie durch die Mitarbeiter, verfügt jeder im Schnitt über eine Fläche von ungefähr 24 Quadratmetern. Fairerweise müssen aus dieser Rechnung die Sitzungsräume oder sonstige Gemeinschaftsflächen abgezogen werden. Aber selbst dann bleiben noch etwa 21 Quadratmeter und damit mehr als doppelt so viel, wie die unterste Marke der Arbeitsstättenverordnung.
Die soll auch weiter nicht als Maßstab dienen. Aber ein bisschen könnten die Kollegen schon zusammen rücken, findet Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis90/Grüne). "Unser Ziel ist eine durchschnittliche Größe von 19 Quadratmetern."
Schon das ruft Gegenwehr hervor. Es gebe beispielsweise Einwände aus dem Sozial- oder dem Jugendamt, berichtet der Stadtrat. Verwiesen werde dort auf die oft diffizilen Kundengespräche, für die die Mitarbeiter ein eigenes Büro bräuchten. Wenig Gegenliebe findet deshalb auch die Idee, aus mehreren kleinen Zimmern einen Großraum zu machen.
Hinhaltender Widerstand
Und hinhaltenden Widerstand leisten manche Abteilungen weiter gegen die Umzugspläne. Denn mit den vorgesehenen Umzügen sollen auf jeden Fall Flächen eingespart werden, um auf diese Weise Räume, vor allem in bisherigen Mietobjekten, aufgeben zu können.
Dabei werden die häufig üppig bemessenen Arbeitsplätze immer mehr zu einem finanziellen Problem. Aktuell tragen sie ihren Teil zum derzeitigen Defizit von mehr als 600 000 Euro des bezirkseigenen Immobilienservice bei. Das Loch könnte weitgehend gestopft werden, käme es nur zu den avisierten 19 Quadratmetern. Vorsichtig gerechnet würde das rund eine halbe Million pro Jahr an Einsparungen bringen. Und kein Beschäftigter müsste deshalb Platzangst bekommen.
Thomas Frey / tf
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